Preußen, Eisernes Kreuz 1870 I. Klasse, Zweitstück von J. Godet & Sohn

Königreich Preußen, Eisernes Kreuz 1870 I. Klasse, verliehen 1870 bis 1873.

Frühe, wohl noch aus dem Verleihungszeitraum stammende nichtprobemäßige Zweitfertigung in gewölbter Ausführung. Geschwärzter Gusseisenkern des sog. „Typs B“ in Silberzarge, rückseitig eine breite, flache, sich nach unten hin verjüngende Scharniernadel.

Hier ohne eine Herstellerpunzierung, handelt es sich zweifelsfrei um eine Fertigung der Hofjuweliere Jean Godet & Sohn, Berlin, die zeitweise über eine eigene Eisengießerei verfügten. Ein flaches, aber ansonsten vollkommen identisches Exemplar des Prinzen Friedrich Carl von Preußen (1828–1885) befindet sich in der Sammlung des DHM.

Der Kern mit einem Sprung im oberen Kreuzarm, außerdem die silberne Zarge zumindest vorderseitig etwas unregelmäßig bzw. fleckig patiniert. Hiervon abgesehen schöne, etwas getragene Erhaltung ohne weitere nennenswerte Mängel oder Beschädigungen.

Ausdrucksstarkes historisches Original, und in dieser frühen Fertigung besonders reizvoll!

Das Eiserne Kreuz wurde durch König Wilhelm I. wenige Tage nach der Kriegserklärung Frankreichs an Preußen vom 19. Juli 1870 für den Deutsch-Französischen Krieg erneuert, der Erlass später auf den Tag der Kriegserklärung rückdatiert. In der ersten Klasse erfolgten, mit der zweiten Klasse am schwarz-weißen und jener am weiß-schwarzen Band, insgesamt etwa 1300 Verleihungen.

Literatur: Wernitz, Frank. Das Eiserne Kreuz 1813 – 1870 – 1914. Geschichte und Bedeutung einer Auszeichnung. Wien 2013. Vgl. Band 1, S. 229–330 und v. a. Band 2, S. 139.

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