Sachsen, Albrechtsorden (2. Modell, 1. Ausführung), Komturkreuz

Königreich Sachsen, Königlich Sächsischer Albrechtsorden, Komturkreuz II. Klasse, verliehen 1851 bis 1918.

Exemplar der ersten, bis 1902/03 gefertigten Ausführung des zweiten, ab 1876 verliehenen Modells. Gold, mehrteilig gefertigt, die Kreuzarme und die Medaillonzentren opak weiß, die Medaillonringe opak blau und der die Medaillons umgebende Eichenkranz transluzid grün mit roten Eicheln emailliert. An mittels eines Scharniers beweglich angebrachter Krone, diese mit starrer, am Reichsapfel befestigter sog. „Steigbügelöse“ mit Sprungring. Von den Großkreuz-Kleinodien unterscheiden sich die Komturkreuze bei identischer Größe lediglich durch die Trageweise bzw. den Bruststern. Ohne ersichtliche Herstellermarkierung; möglicherweise handelt es sich um ein älteres, nach Rückgabe überarbeitetes bzw. aktualisiertes Kreuz.

Rückseitig ein Kreuzarm mit etwas größerer, oberflächlicher Abplatzung der weißen Emaille, außerdem die grüne Emaille im Rückseitenmedaillon mit tragebedingten Fehlstellen. Hiervon abgesehen gute, leicht getragene und insgesamt „strahlende“ Erhaltung. Ohne ein Halsband.

Aufgrund der Erwerbsumstände handelt es sich um das wohl Anfang des Jahres 1902 an den damaligen Königlich Preußischen Obersten und späteren Generalleutnant Paul Hugo Freiherr Schuler von Senden (1851–1917) verliehene Exemplar.

Der Königlich Sächsische Albrechtsorden wurde am 31. Dezember 1850 durch Friedrich August II. zum Andenken an den Stammvater der Albertinischen Linie des Hauses Sachsen, Herzog Albrecht den Beherzten, als allgemeiner Verdienstorden in ursprünglich fünf Klassen gestiftet. Nachdem Mitte der 1870er-Jahre festgestellt wurde, dass die Medaillons wegen einer Verwechslung den ernestinischen(!) Kurfürsten Friedrich III. darstellen, wurden die Insignien umgestaltet. Im Laufe der Jahrzehnte wurden mehrfach Klassen erweitert und umbenannt, außerdem konnten die Dekorationen ab 1866 mit Schwertern, ab 1870 auch – nach preußischem Vorbild – mit Schwertern am Ring verliehen werden. Die Verleihungen wurden mit dem Ende der Monarchie im November 1918 eingestellt. Da dieses Komturkreuz mit und ohne Stern verliehen werden konnte, und außerdem dem Großkreuzkleinod von der Trageweise abgesehen völlig gleicht, können keine sinnvollen Verleihungszahlen angegeben werden.

Literatur: Bartel, Frank (Hrsg). Sachsen Spezialkatalog, Band I. Orden und Ehrenzeichen des Königreiches Sachsen. Manuskript Gert Oswald. Cottbus 2011. S. 137–143.

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