Königreich Bayern, Königlich Bayerischer Militär-Verdienstorden, Kreuz III. Klasse mit der Krone und Schwertern, verliehen 1914 bis 1920.
Exemplar der zweiten und letzten, ab 1. Januar 1917 gelieferten Ausführung. Silber vergoldet und emailliert, auf der Agraffe vorderseitig(!) die erhaben mitgeprägte Herstellerangabe „G. H.“ der Firma Gebr. Hemmerle, München, sowie „950“ für den Silberfeingehalt. Auf einer Schwertklinge dasselbe, jedoch hier wohl punziert und mit Feingehalt „900“, letzterer ebenfalls als Punze im Bandring.
Das Kreuz wurde von einem Vorbesitzer mit einem Klarlack überzogen. Hiervon abgesehen gute bis sehr gute, scheinbar vollkommen unbeschädigte Erhaltung, die Vergoldung noch weitgehend erhalten. An etwa 8 cm „langem“ Bandstück des regulären „Kriegsbandes“.
Als authentische, silbervergoldete III. Klasse vor allem mit der Krone von größter Seltenheit!
Der Militär-Verdienstorden wurde 1866 durch König Ludwig II. gestiftet. Schwerter wurden erst 1891 nachgestiftet, durften jedoch von denen, die den Orden im Kriege erhalten hatten, nachträglich angelegt werden. 1905 erfolgte eine Umbenennung und Umgestaltung der Klassen. Hierbei wurde u. a. aus den früheren Ritterkreuzen I. und II. Klasse die III. und IV. Klasse des Ordens, wobei letztere eine neue Gestalt erhielt. Bis 1913 gab es für die niedrigen Klassen nur ein Band, danach verschiedene für Kreuze mit oder ohne Schwerter. Von den nach Angaben von Bernd Döbel, Königswinter, insgesamt 552 Verleihungen des MVO 3. Klasse mit der Krone und Schwerter erfolgten nach Angaben von Sascha Zimmermann, München, lediglich 128 in dieser vergoldeten Ausgabe. Nach Abzug der Rückgaben an die Ordenskanzlei können heute nicht mehr als 108 Kreuze verfügbar sein. Gefertigt und geliefert wurden insgesamt 250 Exemplare, nämlich 150 durch Hemmerle sowie 100 durch Leser.
Literatur: Zimmermann, Sascha. Zur besseren Unterscheidung von den echt goldenen… – Der Bayerische Militär-Verdienstorden 3. Klasse in seiner letzten Form vom 1. Januar 1917. In: Das Dritte und Vierte Gunzenhäuser Phaleristik-Symposium. Vorträge und Presseberichte. Offenbach a. M. 2000. Vgl. S. 90–98.
