Bayern, Militär-Sanitäts-Orden (2. Ausgabe), Kreuz II. Klasse, im Verleihungsetui

Königreich Bayern, Königlich Bayerischer Militär-Sanitäts-Orden, Kreuz II. Klasse, verliehen 1914 bis 1920.

Exemplar der zweiten, erst mit Vertrag vom 20. März 1918 (!) gelieferten Ausgabe. Silber, mehrteilig gearbeitet und emailliert, die Medaillons vergoldet. An angelöteter Tunnelöse statt der üblicheren kugeligen Öse. Trotzdem das Kreuz unpunziert ist, handelt es sich zweifelsfrei um eine Fertigung der Firma Gebrüder Hemmerle, München, die einzige offizielle Lieferantin dieser Auszeichnung war. Klenau zufolge kamen lediglich etwa 20 (!) Kreuze dieser zweiten Ausgabe zur Verleihung.

Dazu das mit hellblauem Lederimitat bezogene Verleihungsetui, der Deckel mit dreizeiligem Aufdruck „Bayr. / Milit. San. Orden / 2. Klasse“ in Silber. Innen weinrote Samteinlage mit Aussparung für das Ordenskreuz, der Himmel in ebenfalls weinroter Seide verkleidet und mit goldenem, eingeprägtem Signet der Firma Gebr. Hemmerle, Maximilianstraße 41, München.

Die Emaille des unteren Kreuzarmes rückseitig mit einem Riss, außerdem das Monogramm im Medaillon der Vorderseite scheinbar mit etwas Klebstoff nachfixiert. Hiervon abgesehen gute, leicht getragene Erhaltung, jedoch die Vergoldung naturgemäß etwas verblasst. An über 30 cm langem, zum Tragen am Halse konfektioniertem Band wohl aus den 1950er-Jahren. Das Verleihungsetui in altersgemäß guter Erhaltung mit nur leichten Gebrauchs- und Lagerspuren, allerdings, wie so oft, die seidene Halterung für das Band zerschlissen.

Der Militär-Sanitäts-Orden wurde durch König Ludwig III. mit Königlicher Verordnung vom 16. Oktober 1914 als Auszeichnung „für ausgezeichnete Verdienste, die sich Sanitätsoffiziere der mobilen Armee in der mit eigener Lebensgefahr verbundenen Versorgung und Behandlung verwundeter und kranker Offiziere usw. und Mannschaften auf Schlachtfeldern und in Lazaretten des Operationsgebietes während eines Krieges erwerben“ in zwei Klassen gestiftet. Der Orden ersetzte das bereits 1812 gestiftete Militär-Sanitäts-Ehrenzeichen, das, ebenfalls zweiklassig, aus einer goldenen und einer silberne Medaille bestand. Mit dem Orden war für bayerische Staatsangehörige die Zahlung einer lebenslangen Zulage verbunden. Am 18. Dezember 1953 wurde durch eine Verfügung des ehemaligen Kronprinzen Rupprecht von Bayern angeordnet, dass künftig auch die II. Klasse des Ordens am Halse zu tragen sei. In der II. Klasse erfolgten, je nach Quelle, zwischen 162 und 164 Verleihungen.

Literatur: Graf Klenau, Arnhard. Orden in Deutschland und Österreich. Band II: Deutsche Staaten (1806–1918). Teil I: Anhalt–Hannover. Offenbach 2008. S. 140–141.

Artikelnummer:
6201

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