Deutsches Reich, Verdienstorden vom Deutschen Adler (1. Modell), Bruststern zum Verdienstkreuz, im Etui

Deutsches Reich, Verdienstorden vom Deutschen Adler, Verdienstkreuz mit Stern, verliehen 1937 bis 1945, bzw. ab 1943 als „Deutscher Adlerorden II. Klasse“.

Bruststern, ohne das Halskreuz, des von der Stiftung am 1. Mai 1937 bis wohl etwa 20. April 1939 verliehenen ersten Modells. Der sechsstrahlige Korpus massiv aus Silber geprägt, die Auflage ebenfalls Silber, vergoldet und weiß emailliert, mittels zweier Schrauben auf dem Korpus befestigt. Rückseitig vertikal angebrachtes Nadelsystem mit einfacher Tragenadel aus flachem Draht. Der Korpus rückseitig etwa mittig zweizeilig „SILBER / 900“ punziert; die Feingehaltspunzierung „900“ wiederholt sich auf der Kante des unteren Kreuzarmes des aufgelegten Ordenskreuzes. Die grundsätzlich unsignierten Dekorationen dieses Modells stammen aus der Fertigung der Firma Deschler & Sohn, München.

Dazu ein großformatiges, mit rotem Kaliko bezogenes, beinahe rechteckiges Etui, etwa 10,5 cm x 11,5 cm. Innen schwarze Kunstsamteinlage mit Aussparung für den Stern nebst Nadel, der Himmel in altweißer Kunstseide. Da es sich von den bekannten Verleihungsetuis durch das Fehlen des aufgeprägten Hoheitsadlers sowie der Ordens- und Klassenbezeichnung unterschiedet, bleibt offen, ob es sich um eine zeitgenössische oder spätere Privatfertigung, oder möglicherweise um eine, dann aber ganz besonders frühe, offizielle Variante handelt.

Gute, getragene Erhaltung mit Spannungsrissen sowie kleinen, tragebedingten Kratzern in der weißen Emaille, die Rückseite ebenfalls leicht verkratzt. Die Vergoldung beinahe perfekt erhalten, das Silber jedoch stark patiniert. Das Etui mit leichten Alters- und Gebrauchsspuren.

Mit Verordnung vom 1. Mai 1937 stiftete der „Führer“ und Reichkanzler Adolf Hitler den fünfstufigen, Ausländern vorbehaltenen Verdienstorden vom Deutschen Adler mit affiliierter „Deutscher Verdienstmedaille“. Mit Verordnung Hitlers vom 29. April 1939 erfolgte eine Satzungsänderung, der zufolge als Sonderstufe das Großkreuz in Gold gestiftet wurde. Für militärische Verdienste wurden die Insignien nunmehr mit Schwertern verliehen. Mit Datum vom 27. Dezember 1943 erfolgte eine Verordnung, die den nunmehr siebenklassigen Orden unter der neuen Bezeichnung „Deutscher Adlerorden“ vollständig reorganisierte.

Literatur: Schulze Ising, Andreas. Der Deutsche Adlerorden – 1. Modell. In: Orden und Ehrenzeichen. Das Magazin für Freunde der Phaleristik Nr. 116 (August 2018). S. 200–207.

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