Preußen, Brosche für Hebammen nach 40-jähriger tadelloser Dienstzeit, im Verleihungsetui

Königreich Preußen, Brosche für Hebammen nach 40-jähriger tadelloser Dienstzeit (auch bezeichnet als „Ehrenzeichen für Hebammen“ oder schlicht „Brosche für Hebammen“), verliehen 1886 bis 1918.

Exemplar der als zweite Form bezeichneten Ausführung mit nach oben gestellten Flügeln des Putto in der häufigeren Ausgabe mit der preußischen Königs- bzw. Königinnenkrone. Silber, mehrteilig gefertigt, teilvergoldet und -geschwärzt bzw. -patiniert. Rückseitig horizontal angebrachtes Nadelsystem mit dünner, runder Tragenadel.

Dazu das schmucklose, mit rotem Samt bezogene Verleihungsetui, innen mit einer weinroten Samteinlage mit Aussparung für das Abzeichen bzw. dessen Tragenadel. Der Himmel in ebenfalls weinroter Seide, mit golden eingeprägtem Herstellersignet „Hugo Schaper. / Hof-Goldschmied / Sr. Majestät / der Kaisers & Königs / BERLIN W.“.

Die Brosche in einer guten bis sehr guten, nur leicht getragenen Erhaltung mit einer hübschen Patina. Der Samtbezug des Verleihungsetuis vor allem an den Ecken mit merklichem Abrieb.

Ex Fritz Rudolf Künker GmbH, Osnabrück, 265. Auktion vom 26. September 2015.

Die Brosche für Hebammen nach 40-jähriger tadelloser Dienstzeit wurde durch Königin Augusta um 1886 gestiftet, um langgedienten Hebammen zu danken und Anerkennung auszusprechen. Entsprechende Stiftungsdokumente sind nicht bekannt. Vergeben wurde die Brosche bis zum Ende der Monarchie; aus den teilweise erhaltenen jährlichen Vergabezahlen lässt sich eine Gesamtzahl von etwa 5000 Stück ableiten. Hergestellt wurden die Abzeichen wohl unter anderem durch den Hof-Goldschmied Hugo Schaper, Berlin, wie entsprechend markierte Verleihungsetuis belegen.

Literatur: Scharfenberg, Gerd: Das Königlich Preußische Ehrenzeichen für Hebammen. In: Orden-Militaria-Magazin Nr. 88 (Februar 1999). S. 14–18.

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