Osmanisches Reich, Mecidiye-Orden („مجیدی نشانی“ bzw. „Mecîdî Nişanı“), wohl Kleinod zur I. Klasse oder eventuell Dekoration zur II. oder der III. Klasse, verliehen 1852 bis 1922.
Unsigniertes Exemplar des zweiten Modells, mit brillantiertem Korpus, möglicherweise in europäischer Fertigung. Der Korpus Silber, das Medaillon mehrteilig in Gold, vergoldetem Silber und Emaille. An ebenfalls emaillierter, lediglich vergoldeter „Halbmondagraffe“ mit Kugelöse, durch diese ein geschlossener, runder Bandring. Aufgrund des Durchmessers von etwa 65 mm dürfte es sich um ein Kleinod zur I. Klasse handeln, was bei „anonymen“ Einzeldekorationen ohne Band jedoch nicht immer eindeutig feststellbar ist.
Die rote Emaille des Medaillonringes mit mehreren, teilweise alt ausgebesserten Fehlstellen. Hiervon abgesehen gute, etwas getragene Erhaltung, und mit hübscher Patina. Ohne ein Schulter- oder Halsband.
Ex 70. Wormser Militaria-Auktion, Worms-Pfeddersheim, vom 3. September 2022.
Der Mecidiye-Orden wurde als fünfklassiger Zivil- und Militär-Verdienstorden im August 1852 durch den osmanischen Sultan Abdül-Mejid I. (1823–1861) gestiftet. Wohl im Verlauf des Ersten Weltkrieges wurde die Verleihung aller Klassen mit gekreuzten Säbeln eingeführt. Als besondere Auszeichnung wurde die 1. Klasse mit Steinen besetzt verliehen, wobei die Insignien nahezu vollständig mit Brillanten und/oder Diamantrosen besetzt waren. Nach Ausrufung der Republik wurde der Orden, wie alle osmanischen Auszeichnungen, 1922 aufgehoben.
Literatur: Autengruber, Michael: Katalog zur 299. Auktion der Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG am 29. September 2017 - Orden und Ehrenzeichen aus aller Welt. Das Osmanische Reich. The Ottoman Collection, Teil 2. Osnabrück 2017. Vgl. S. 106–131.
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