Königreich Württemberg, Silberne Zivilverdienstmedaille, verliehen 1806 bis 1892, bzw., dann als eigenständige und einstufige „Silberne Verdienstmedaille“, bis 1918.
Exemplar des vierten und letzten Modells unter der ursprünglichen Bezeichnung, mit dem Portrait Wilhelm II. und der Rückseite mit dem dichten Eichenlaubkranz. Silber geprägt, an angelöteter Ringöse mit offenem Bandring. Zwischen Juni und August 1892 wurden lediglich 200 Exemplare mit dieser Stempelkoppelung geprägt, bevor das Werkzeug für die Rückseite durch ein neu gestaltetes ersetzt wurde.
Gute, etwas getragene Erhaltung mit kleineren Macken und Randfehlern. An etwa 10 cm langem Band der „Silbernen Verdienstmedaille“, dieses insgesamt etwas verblasst.
Die Zivilverdienstmedaille wurde durch König Friedrich I. mit Datum vom 6. November 1806 gestiftet. Sie konnte in Gold und Silber verliehen werden und war dem Orden der Württembergischen Krone angeschlossen. Mehrfach wurde die Gestaltung verändert, hauptsächlich die Portraits auf der Vorderseite aktualisiert. So befahl König Wilhelm II. am 20. Juni 1892 die Ausprägung neuer Medaillen mit seinem Portrait, für die der bisherige Rückseitenstempel beibehalten wurde. Mit Verordnung vom 11. August bzw. 1. September 1892 veranlasste Wilhelm II. eine Neuordnung der Verdienstmedaillen: Die „Goldene Civil-Verdienst-Medaille“ wurde in „Verdienstmedaille des Kronordens“ umbenannt, die Silberne jedoch von besagtem Orden gelöst. Als nun eigenständige „Silberne Verdienstmedaille“ erhielt sie ein neues Band, das bereits durch Verordnung vom 14. Dezember 1894 wiederum ersetzt wurde. An diesem endgültigen Band wurde später auch das „Verdienstkreuz“ getragen.
Literatur: Klein, Ulrich und Raff, Albert: Die Württembergischen Medaillen von 1864–1933 (einschließlich der Orden und Ehrenzeichen). Stuttgart 2010. S. 131–136.
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