Herzogtum Anhalt, Denkzeichen für funfzigjährige Diensttreue, verliehen 1864 bis 1918.
Silber geprägt, an angelöteter, rückseitig offener Ringöse mit einem geschlossenen Bandring. Vorderseitig das gekrönte Monogramm „L“ des Stifters zwischen Lorbeerzweigen. Rückseitig dreizeilige Zweckinschrift „Für / funzigjährige / Diensttreue“, darunter Querstrich sowie zwei Eichenzweige.
Gute bis sehr gute, wohl ungetragene Erhaltung, mit einer feinen Patina. Ohne Band.
Als zweifelsfreies Original und vor allem in dieser Erhaltung keinesfalls häufig!
Das Denkzeichen für funfzigjährige Diensttreue wurde am 12. Mai 1864 durch Herzog Leopold Friedrich zur Belohnung aller herzoglicher Beamten und Diener nach 50-jähriger treuer Dienstzeit, in Anlehnung an eine ältere, ab 1835 in Gold und ab 1843 auch in Silber verliehene Anhalt-Bernburg’sche Medaille gestiftet. Insgesamt wurde das Ehrenzeichen 330-mal verliehen. Dass „es heute noch relativ häufig vorkommt“ führe ich, im Gegensatz zu Scharfenberg, weniger darauf zurück, dass es nicht der Rückgabepflicht unterlag, sondern vielmehr auf eine moderne Fälschungsserie etwa der 1980er-Jahre.
Literatur: Scharfenberg, Gerd. Die Orden und Ehrenzeichen der Anhaltischen Staaten 1811–1935. Offenbach am Main 1999. Vgl. S. 246–247.