Herzogtum Anhalt-Dessau bzw. Anhalt-Dessau-Köthen, Militär-Dienstauszeichnung I. Klasse für 20 Dienstjahre von Unteroffizieren und Soldaten, verliehen 1848 bis 1870.
Silber oder Bronze geprägt und vergoldet, auf Messingblech mit stabiler Tragenadel montiert.
Gute, leicht getragene Erhaltung, ebenso, von einem Klebstoffflecken abgesehen, das Band.
Diese Militär-Dienstauszeichnung wurde durch Herzog Leopold Friedrich am 1. Februar 1848 zur Belohnung langjähriger treuer Dienste der Unteroffiziere und Soldaten, gemeinsam mit dem Offiziers-Dienstauszeichnungs-Kreuz, zunächst für das Anhalt-Dessauer Militär in zwei Stufen, für 20- und 12-jährige Dienstzeit, gestiftet. Nach der Einverleibung des Köthener Bataillons am 1. Februar 1855 wurde die Verleihung auch auf dieses ausgedehnt. Nach der Vereinigung sämtlicher anhaltischer Truppen im Jahre 1863 wurde sie am 8. Mai 1864 mit neuen Statuten versehen und in dieser Form auch noch nach Abschluss der Militär-Konvention mit Preußen an Anhalter Landessöhne im Anhaltischen Infanterie-Regiment Nr. 93 bis zum 6. April 1870 verausgabt. Von der prinzipiell gestaltungsidentischen, bis 1913 verliehenen Ausgabe für die Anhaltische Gendarmerie, die „Herzogliche Jägerbrigade“, unterscheiden sich die älteren Stücke deutlich durch die geringeren Abmessungen.
Literatur: Scharfenberg, Gerd. Die Orden und Ehrenzeichen der Anhaltischen Staaten 1811–1935. Offenbach am Main 1999. Vgl. S. 210–212.