Anhalt, Hausorden Albrecht des Bären, Ritterzeichen II. Klasse mit Schwertern, an 4-teiliger Ordensschnalle

Deutsches Reich, 4-teilige Große Ordensschnalle eines mutmaßlich aus dem Herzogtum Anhalt stammenden Reserve- oder Landwehroffiziers, der im Weltkrieg an der Westfront kämpfte, mit den folgenden Auszeichnungen:

• Preußen, Eisernes Kreuz 1914 II. Klasse;

• Deutsches Reich, Ehrenkreuz für Frontkämpfer;

• Preußen, Landwehr-Dienstauszeichnung II. Klasse (2. Modell);

• Anhalt, Hausorden Albrecht des Bären, Ritterzeichen II. Klasse mit Schwertern.

Bei dem Hausorden Albrecht des Bären handelt es sich wohl um eine nicht statutengemäße, alte Zweitfertigung mit nicht vergoldeten, zudem zu kurzen Schwertern. Das Ordenzeichen selbst ist eine stilistisch ältere Ausgabe mit Inschrift „FUERCHTE“ und mit einer kräftigen Parallelöse.

Über die gesamte Breite der Schnalle sind drei Gefechtsspangen „VERDUN“, „SOISSONS – REIMS“ und „MARNE u. VESLE“ der Kriegsdenkmünze 1914/18 des Kyffhäuser-Bundes angebracht, außerdem über dem Frontkämpferkreuz die zugehörigen, als „Frontkämpfer-Abzeichen“ bezeichneten Schwerter. Die Ordensschnalle mit bogenförmig konfektionierten Bändern versehen, abgesehen von dem des Frontkämpferkreuzes, an dem die Öse entfernt und das nachträglich und unbeholfen eingefügt wurde. Rückseitig eine stabile stählerne Tragenadel sowie eine schwarze Stoffabdeckung.

Von den zeitgenössischen Abänderungen abgesehen befindet sich die Schnalle insgesamt, einschließlich der Auszeichnungen selbst, in einer guten, nur leicht getragenen Erhaltung. Lediglich die Bänder, vor allem das der Dienstauszeichnung, sind etwas verblasst.

Dazu vier alte Soldatenphotographien ohne erkennbaren Bezug, die jedoch zusammen mit der Ordensschnalle erworben wurden, und die teilweise doch deren Träger zeigen könnten.

Der Hausorden Albrechts des Bären wurde am 18. November 1836 durch die Herzöge Heinrich von Anhalt-Köthen, Alexander-Carl von Anhalt-Bernburg und Leopold Friedrich von Anhalt-Dessau als gemeinsamer Hausorden in ursprünglich drei Klassen nebst affilliierter Verdienstmedaille gestiftet, die sukzessive erweitert und um Attribute ergänzt wurden. Mit dem Ende der Monarchie im Jahr 1918 ging er als staatliche Auszeichnung unter und wurde seitdem nur noch von der Familie der Prinzen von Anhalt getragen, die ihn zwischenzeitlich auch wieder an verdiente (Mit-) Bürger verleihen. Verleihungen mit Schwertern erfolgten grundsätzlich sparsam; selbst für den Weltkrieg ist in der zweiten Ritterklasse nur eine mittlere zweistellige(!) Zahl von Verleihungen anzunehmen.

Literatur: Scharfenberg, Gerd. Die Ordenszeichen und Medaillen des anhaltischen Hausordens „Albrecht des Bären“ mit Schwerterdekoration – Zugleich ein Beitrag zur Fälschungsproblematik. In: Orden-Militaria-Magazin Nr. 58 (Februar 1994). S. 1–11.

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