Großherzogtum Baden, Silberne Militärische Karl-Friedrich-Verdienstmedaille, verliehen 1807 bis 1918, bzw. bis 1820 als „Silberne Militärische Verdienstmedaille“.
Exemplar der achten und letzten, während des Ersten Weltkrieges verliehenen Ausgabe. Silber geprägt, an mittels eines Silberblechstreifens angelötetem Bügel. Rückseitig schraffierte Namensgravur „BURGER“.
Im Ersten Weltkrieg erfolgten zwei Verleihungen an Soldaten dieses Namens, nämlich zum einen an den Vizefeldwebel der Reserve Wilhelm Burger (geb. 2. April 1894, gest. 24. August 1975) von der 3. Kompanie des 4. Badischen Infanterie-Regiments Nr. 112 und zum anderen an den Unteroffizier der Reserve Karl Burger vom 7. Badischen Infanterie-Regiment Nr. 142. Beiden Verleihungen datieren auf den 24. September 1917, und die jeweiligen Eingaben sind bei Zelosko dokumentiert. Insgesamt erfolgten im Weltkriege knapp 1300 Verleihungen.
Dazu eine leere, 4-teilige Große Ordensschnalle mit den Bändern zum preußischen Eisernen Kreuz, zur badischen Militärischen Karl-Friedrich-Verdienstmedaille, zur Kriegsdenkmünze 1914/18 des Kyffhäuser-Bundes mit aufgelegten Schwertern und zur Ungarischen Weltkriegs-Erinnerungsmedaille („Magyar Háborús Emlékérem“) für Frontkämpfer. Trapezoid vernähte Bänder, rückseitig eine orange Stoffabdeckung. Sie stammt aus demselben Haushalt; dass sie auch von dem Träger der Medaille stammt, ist jedoch eine unbewiesene Vermutung.
Die Medaille scheint in jüngerer Zeit gereinigt und mit einem Klarlack überzogen worden zu sein. Hiervon abgesehen überdurchschnittlich gute, nur leicht getragene Erhaltung. An einem pentagonal montiertem Band mit rückseitiger Tragenadel. Die „geplünderte“ Ordensschnalle mit Tragespuren, außerdem fehlen die rückseitige Tragenadel sowie einer der Haken zum Einhängen der Auszeichnungen.
Die Militärische Karl-Friedrich-Verdienstmedaille wurde durch Großherzog Carl Friedrich mit Landesherrlicher Verordnung vom 4. April 1807, gleichzeitig mit dem Militärischen Karl-Friedrich-Verdienstorden, dem sie jedoch zu keiner Zeit affiliiert war, in zwei Stufen, Gold und Silber, „zur Belohnung hervorstechender vor dem Feinde verübter tapferer und kluger Thaten“ von Unteroffizieren und Mannschaften gestiftet. Die Prägestempel mussten vor allem wegen Verschleiß mehrfach erneuert werden, das Motiv blieb jedoch bis zum Ende der Verleihungen weitgehend unverändert. Sie gilt als höchste Tapferkeitsauszeichnung Badens. Während des Weltkrieges, in dem sie nur noch in Silber verliehen wurde, war sie die einzige Auszeichnung der deutschen Staaten, die offiziell personalisiert verausgabt wurde.
Literatur: Volle, Henning. Die Orden und tragbaren Ehrenzeichen des Großherzogtums und der Republik Baden. Freiburg im Breisgau 2019. Vgl. S. 290–357.