Bayern, Militär-Sanitäts-Orden, Kreuz II. Klasse

Königreich Bayern, Königlich Bayerischer Militär-Sanitäts-Orden, Kreuz II. Klasse, verliehen 1914 bis 1920.

Das Kreuz Silber und Emaille, die Medaillonplatten einteilig aus rötlichem Gold gefertigt und emailliert, die vorderseitige mit aufgelegtem gekröntem Monogramm „L“, dieses in Gelbgold. An angelöteter Ringöse aus einfachem Draht. Trotzdem das Kreuz unpunziert ist, handelt es sich zweifelsfrei um eine Fertigung der Firma Gebrüder Hemmerle, München, die einzige offizielle Lieferantin dieser Auszeichnung war.

Das Kreuz in guter, kaum getragener und scheinbar völlig unbeschädigter Erhaltung. An jüngerem bzw. möglicherweise modernem, knapp 10 cm langem Bandstück.

Ob es sich bei diesem Exemplar wegen des Fehlens der Punzierung und der ungewöhnlichen Ringöse um eine geringfügig spätere Bedarfsfertigung durch die Firma Gebr. Hemmerle oder schlicht um ein leicht variant gefertigtes, verliehenes Original handelt, muss offen bleiben. Jedenfalls ist diese Form weitaus seltener als die üblichen, punzierten Kreuze an Kugelöse.

Der Militär-Sanitäts-Orden wurde durch König Ludwig III. mit Königlicher Verordnung vom 16. Oktober 1914 als Auszeichnung „für ausgezeichnete Verdienste, die sich Sanitätsoffiziere der mobilen Armee in der mit eigener Lebensgefahr verbundenen Versorgung und Behandlung verwundeter und kranker Offiziere usw. und Mannschaften auf Schlachtfeldern und in Lazaretten des Operationsgebietes während eines Krieges erwerben“ in zwei Klassen gestiftet. Der Orden ersetzte das bereits 1812 gestiftete Militär-Sanitäts-Ehrenzeichen, das, ebenfalls zweiklassig, aus einer goldenen und einer silberne Medaille bestand. Mit dem Orden war für bayerische Staatsangehörige die Zahlung einer lebenslangen Zulage verbunden. Am 18. Dezember 1953 wurde durch eine Verfügung des ehemaligen Kronprinzen Rupprecht von Bayern angeordnet, dass künftig auch die II. Klasse des Ordens am Halse zu tragen sei. In der II. Klasse erfolgten, je nach Quelle, zwischen 162 und 164 Verleihungen.

Literatur: Volle, Henning. Stiftungen und Erneuerungen von deutschen Orden und Ehrenzeichen im Ersten Weltkrieg. Schriftenreihe der Deutschen Gesellschaft für Ordenskunde e. V. (DGO), Konstanz am Bodensee 2014. Vgl. S. 29.

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