Bayern, Militär-Verdienstkreuz (2. Modell), I. Klasse, im Verleihungsetui

Königreich Bayern, Königlich Bayerischer Militär-Verdienstorden, Militär-Verdienstkreuz I. Klasse, verliehen 1866 bis 1915, bzw. bis 1905 als einklassiges „Militär-Verdienstkreuz“.

Exemplar des zweiten, von 1905 bis 1913 verliehenen zweiklassigen Modells. Silber geprägt, die mehrteilig gefertigten Medaillons verstiftet, das der Vorderseite in Gold und Emaille. Der Bandring mit Herstellerpunzierung „G.H.“ der Firma Gebrüder Hemmerle, München, und Feingehaltspunze „900“. An österreichisch-ungarisch konfektioniertem Dreiecksband mit dem eigens hierfür gewebtem, 40 mm breiten Band.

Dazu das mit blauem Lederimitat bezogene Verleihungsetui, der Deckel zweizeilig in Silber „Bayr. M. V. K. / 1. Kl.“ bedruckt. Innen altweiße Samteinlage mit einer Aussparung für das Kreuz, der Deckel in altweißer Seide verkleidet, diese mit goldgeprägtem Signet der Firma Gebrüder Hemmerle, München. Inliegend normalbreites, 16 cm langes, wohl ungetragenes Bandstück.

Das Kreuz in guter, leicht getragener Erhaltung, die weißen Emaille der Medaillonringe mit mehreren, eher oberflächlichen Bestoßungen. Das Band ebenfalls wenig getragen und noch weitgehend farbfrisch. Das Etui in überdurchschnittlich guter Erhaltung, lediglich stellenweise minimal berieben, außerdem die Fixierung der Einlage gelöst.

In dieser Vollständigkeit, zumal an authentischem Dreiecksband, von größter Seltenheit!

Das Militär-Verdienstkreuz wurde 1866 durch König Ludwig II. zusammen mit dem Militär-Verdienstorden als diesem affiliiertes Ehrenzeichen in ursprünglich einer Klasse gestiftet. Schwerter wurden erst 1891 nachgestiftet, durften jedoch von denen, die die Auszeichnung im Kriege erhalten hatten, nachträglich angelegt werden. Im Jahr 1905 wurde das Militär-Verdienstkreuz erstmal umgestaltet und zweiklassig, 1913 schließlich dreiklassig bzw. sechsstufig. Außerdem wurden unterschiedliche Bänder für Kreuze mit oder ohne Schwerter eingeführt. Nach Angaben von Bernd Döbel, Königswinter, wurden lediglich 185 Kreuze dieses Modells verliehen, davon 109 an Bayern und wohl nur sehr wenige nach Österreich-Ungarn. Zurückgegeben wurden lediglich 15 dieser Kreuze, trotzdem handelt es sich um eine der großen Seltenheiten des Sammelgebiets.

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