Königreich Bayern, Königlich Bayerischer Militär-Verdienstorden, Militär-Verdienstkreuz (3. Modell), Kreuz I. Klasse mit Schwertern, verliehen 1914 bis 1921.
Exemplar der zweiten, ab 1. Januar 1917 gelieferten Ausgabe, hier aus Fertigung der Firma Jacob Leser, Straubing. Bronze vergoldet, das Vorderseitenmedaillon silbern und emailliert.
Dazu das blau bezogene Verleihungsetui, der Deckel zweizeilig in Silber „Bayr. M. V. Kr. / 1. Kl.“ bedruckt. Innen dunkelblaue Samteinlage mit Aussparung für das Kreuz, der Deckel in dunkelblauer Seide verkleidet, diese mit goldgeprägtem Signet der Hofkunstanstalt und Ordenfabrik Jacob Leser, Straubing. Inliegend ungetragenes, etwa 15 cm langes Band.
Die weiße Emaille des Medaillons mit einer kaum störenden, oberflächlichen Abplatzung, das Kreuz hiervon abgesehen in guter, leicht getragener Erhaltung. Das Verleihungsetui äußerlich, vor allem an den Ecken, etwas bestoßen und stellenweise fleckig, sowie innen merklich verblasst. Außerdem die Seidenabdeckung des Scharniers gerissen bzw. zerschlissen.
Ex Bene Merenti, Kornwestheim, 21. Auktion vom 27. September 2019.
Das Militär-Verdienstkreuz wurde durch König Ludwig II. am 19. Juli 1866 zusammen mit dem Militär-Verdienstorden als diesem affiliiertes Ehrenzeichen in ursprünglich einer Klasse gestiftet. Schwerter hierzu wurden erst 1891 nachgestiftet, durften jedoch von denjenigen, die es als Kriegsdekoration erhalten hatten, nachträglich angelegt werden. Im Jahr 1905 wurde das Militär-Verdienstkreuz erstmals umgestaltet und zweiklassig, 1913 schließlich dreiklassig bzw. sechsstufig. Außerdem wurden nun unterschiedliche Bänder für Kreuze mit oder ohne Schwerter eingeführt. Nach Angaben von Bernd Döbel, Königswinter, wurden im bzw. für den Weltkrieg insgesamt 3006 Militär-Verdienstkreuze I. Klasse mit Schwertern, davon 1618 am regulären Kriegsband sowie 1388 am Band für Kriegsverdienste, dem sog. Beamtenband. Hinzu kommen an demselben 367 Kreuze ohne Schwerter, deren Trägern das Anlegen der Schwerter mit Statutenänderung vom 26. Juli 1915 gestattet wurde, wovon die meisten Gebrauch gemacht haben dürften. Von diesen 3373 MVKs wurden nachweislich 158 zurückgegeben. Typische Empfänger dieser Klasse waren Feldwebelleutnants usw.