Bayern, Militär-Verdienstorden (1. Modell), Ritterkreuz II. Klasse, von Adam Hausinger

Königreich Bayern, Königlich Bayerischer Militär-Verdienstorden, Ritterkreuz II. Klasse, verliehen 1866 bis 1905.

Gold, vielteilig hohl gefertigt und mehrfarbig emailliert. Im Bandring etwas verschlagene Herstellerpunzierung „AH“ des Juweliers Adam Hausinger, München.

Ungewöhnlich gute Erhaltung mit scheinbar lediglich einem winzigen Ausbruch in einer der rückseitigen oberen Spitzen. Dazu knapp 13 cm langes Bandstück.

Wegen der strengen Rückgabepflicht haben sich nur wenige der alten Ritterkreuze erhalten!

Der Militär-Verdienstorden wurde 1866 durch König Ludwig II. gestiftet. Schwerter wurden erst 1891 nachgestiftet, durften jedoch von denen, die den Orden im Kriege erhalten hatten, nachträglich angelegt werden. 1905 erfolgte eine Umbenennung und Umgestaltung der Klassen. Hierbei wurde u. a. aus den früheren Ritterkreuzen I. und II. Klasse die III. und IV. Klasse des Ordens, wobei letztere eine neue Gestalt erhielt. Bis 1913 gab es für die niedrigen Klassen nur ein Band, danach verschiedene für Kreuze mit oder ohne Schwerter. Nach Angaben von Bernd Döbel, Pinneberg, wurden zwischen 1866 und 1905 insgesamt 2546 Ritterkreuze II. Klasse verliehen, davon 1626 vor Einführung der Schwerter im Jahre 1891 als Kriegsdekoration, von denen zumindest knapp 500 später mit Schwertern versehen wurden. Nachweislich wurden insgesamt 1880 Exemplare – also knapp 75 %! – nach Verleihung einer höheren Klasse oder dem Tod des Trägers zurückgegeben.

Literatur: Graf Klenau, Arnhard. Orden in Deutschland und Österreich. Band II: Deutsche Staaten (1806–1918). Teil I: Anhalt–Hannover. Offenbach 2008. S. 128–137.

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