Königreich Bayern, Königlicher Verdienstorden vom heiligen Michael, 1. Klasse, verliehen 1887 bis 1918.
Bruststern hierzu in einer Fertigung der Firma Weiss & Co., München, aus der Zeit zwischen etwa 1901 und 1916. Silber brilliantiert und reperciert, das Motto „QUIS UT DEUS“ im Medaillonfeld in Gold auf transluzid dunkelblauer Emaille, die Kreuzarmflächen vergoldet und jeweils rückseitig verschraubt. Der Sternkorpus rückseitig zum Schutz vor Oxidation vergoldet, das Zentrum mit Abdeckplatte in Form eines dekorativen Signets mit Herstellerangaben „WEISS & Co. / QUELLHORST’S NCHFG. / ORDENFABRIK / MÜNCHEN“, dieses silbern und mutmaßlich verlötet.
Die Emaille des Medaillons mit einer kleinen Abplatzung sowie einem Risschen, jeweils im unteren Bereich. Hiervon abgesehen gute, leicht getragene Erhaltung, die Vergoldung der Rückseite lediglich stellenweise etwas unregelmäßig patiniert.
Ex Sammlung Peter Groch, Berlin; erworben von der Fritz Rudolf Künker GmbH, Osnabrück, eLive Auction 55, vom 18. Juli 2019.
Der ursprünglich 1693 von Joseph Clemens von Bayern, Kurfürst und Erzbischof von Köln gestiftete Michaels-Orden wurde bis 1812 nach und nach in den dreiklassigen Ritter-Haus-Orden vom heiligen Michael umgeformt. Diesen wandelte schließlich König Ludwig I. am 18. Januar 1837 in den anfangs dreiklassigen Verdienstorden vom heiligen Michael um, der mehrfach erweitert und 1887 völlig neu organisiert wurde. Mit der Abdankung König Ludwig III. im November 1918 wurden die Verleihungen eingestellt. Für die I. Klasse sind bei nicht ganz vollständiger Quellenlage lediglich 240 Verleihungen nachweisbar.
Literatur: Graf Klenau, Arnhard. Orden in Deutschland und Österreich. Band II: Deutsche Staaten (1806–1918). Teil I: Anhalt–Hannover. Offenbach 2008. S. 120–127.