Bayern, Verdienstorden vom heiligen Michael (2. Modell), Verdienstkreuz mit der Krone, im Verleihungsetui

Königreich Bayern, Königlicher Verdienstorden vom heiligen Michael, Verdienstkreuz mit der Krone, verliehen 1910 bis 1918.

Exemplar wohl aus Fertigung der Hof-Kunstanstalt Jacob Leser, Straubing. Silber, mehrteilig gefertigt, teilweise mattiert, teilweise poliert sowie stellenweise emailliert. An über ein Scharnier beweglich angebrachter Krone, durch deren Reichsapfel ein geschlossener Bandring.

Dazu das schwarz bezogene Verleihungsetui, der Deckel dreizeilig in Gold „Verdienstkreuz / vom hl. Michael / m. d. K.“ bedruckt. Innen weinrote Samteinlage mit Aussparung für das Kreuz nebst Krone, der Deckel in altweißer Seide verkleidet, diese mit goldgeprägtem Signet der Hofkunstanstalt Jacob Leser, Straubing. Inliegend etwa 19 cm langes Bandstück.

Das Verdienstkreuz in guter bis sehr guter, kaum getragener Erhaltung, lediglich stellenweise etwas fleckig patiniert. Das Verleihungsetui mit üblichen Alters- oder Gebrauchsspuren, vor allem an den Kanten etwas bestoßen. Das Band angeschmutzt und teilweise verblasst.

Wegen der späten Stiftung wenig vergebene Auszeichnung, als Original nur selten zu finden!

Der ursprünglich 1693 von Joseph Clemens von Bayern, Kurfürst und Erzbischof von Köln gestiftete Michaels-Orden wurde bis 1812 nach und nach in den dreiklassigen Ritter-Haus-Orden vom heiligen Michael umgeformt. Diesen wandelte schließlich König Ludwig I. am 18. Januar 1837 in den anfangs dreiklassigen Verdienstorden vom heiligen Michael um, der mehrfach erweitert und 1887 völlig neu organisiert wurde. Mit der Abdankung König Ludwig III. im November 1918 wurden die Verleihungen eingestellt. Für das Verdienstkreuz mit der Krone sind bei merklich unvollständiger Quellenlage 350 Verleihungen nachweisbar, Graf Klenau schätzt die Zahl der tatsächlichen Verleihungen um 20% bis 30% höher ein.

Literatur: Graf Klenau, Arnhard. Orden in Deutschland und Österreich. Band II: Deutsche Staaten (1806–1918). Teil I: Anhalt–Hannover. Offenbach 2008. S. 120–127.

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