Königreich Bayern, Königlicher Verdienstorden vom heiligen Michael, Verdienstkreuz, verliehen 1887 bis 1918.
Frühes Exemplar aus den ersten Jahren nach der Stiftung dieser Klasse. Silber, mehrteilig gefertigt, teilweise mattiert, teilweise poliert sowie stellenweise emailliert. An angelöteter, einfacher Ringöse, durch diese ein geschlossener Bandring, dieser mit Herstellerpunzierung „EQ“ des Ordensfabrikanten Eduard (II.) Quellhorst.
Das Medaillon der Rückseite etwas verdreht. Hiervon abgesehen gute bis sehr gute, wenig getragene Erhaltung, mit einer feinen Patina. An dreieckig konfektioniertem Band, dieses rückseitig mit einer Tragenadel versehen.
In dieser älteren Fertigung der Firma Quellhorst verhältnismäßig selten zu finden!
Der ursprünglich 1693 von Joseph Clemens von Bayern, Kurfürst und Erzbischof von Köln gestiftete Michaels-Orden wurde bis 1812 nach und nach in den dreiklassigen Ritter-Haus-Orden vom heiligen Michael umgeformt. Diesen wandelte schließlich König Ludwig I. am 18. Januar 1837 in den anfangs dreiklassigen Verdienstorden vom heiligen Michael um, der mehrfach erweitert und 1887 völlig neu organisiert wurde. Mit der Abdankung König Ludwig III. im November 1918 wurden die Verleihungen eingestellt. Für das Verdienstkreuz sind bei nicht ganz vollständiger Quellenlage insgesamt 1884 Verleihungen nachweisbar.
Literatur: Graf Klenau, Arnhard. Orden in Deutschland und Österreich. Band II: Deutsche Staaten (1806–1918). Teil I: Anhalt–Hannover. Offenbach 2008. S. 120–127.