Braunschweig, Orden Heinrichs des Löwen, Bruststern zum Kommandeurkreuz

Herzogtum Braunschweig, Herzoglich Braunschweigischer Orden Heinrichs des Löwen, Bruststern zum Kommandeurkreuz, verliehen 1834 bis 1918.

Fertigung der Firma Hermann Jürgens, die ab 1912 letzte Lieferantin war, aus der Zeit des Weltkriegs oder kurz davor. Silber, mehrteilig hohl gefertigt und verbödet, die separat eingesetzten, gekrönte Chiffren ebenso wie der Medaillonring vergoldet. Die Medaillonplatte in Gold gefertigt, strahlenförmig handgraviert und transluzid rot emailliert. An dünner Drahtnadel mit halbrundem Durchschnitt. Für ein beinahe identisches Stück, jedoch mit Schwertern, vgl. Klenau, Seite 173.

Gute, kaum getragene Erhaltung ohne relevante Beschädigungen, jedoch die Vergoldung insgesamt etwas verblasst. Rückseitig unregelmäßige Patina.

Gerade in dieser zwar weniger attraktiven, späten Fertigung von großer Seltenheit!

Laut Klenau wurden insgesamt 234 Kommandeur-Bruststerne geliefert, davon jedoch nur 33 durch die Firma Jürgens. Nachweisbar sind 468 Verleihungen des Kommandeurkreuzes 1. Klasse, was eine hohe Quote an nach Rücklieferung an die Ordenskanzlei erneut verausgabten Exemplaren belegt. Nicht zuletzt deswegen sind gerade die späten Fertigungen besonders selten.

Ex Hermann Historica, München, 71. Auktion, 2. November 2015.

Der Herzoglich Braunschweigische Orden Heinrichs des Löwen wurde durch Herzog Wilhelm am 25. April 1834 in vier Klassen gestiftet, „um Diejenigen zu belohnen, welche in Unserm Dienste sich ausgezeichnet, durch höhere bürgerliche oder militärische Tugenden sich besondere Verdienste erworben, oder durch Kunst und Wissenschaft sich rühmlich hervorgetan haben“. Im Lauf des über 80-jährigen Bestehens erfolgten zahlreiche Änderungen und Erweiterungen. Der Orden erlosch 1918 mit der Abdankung des Herzogs.

Literatur: Graf Klenau, Arnhard. Orden in Deutschland und Österreich. Band II: Deutsche Staaten (1806–1918). Teil I: Anhalt–Hannover. Offenbach 2008. S. 152–175.

Verkauft