Herzogtum Braunschweig, Herzoglich Braunschweigischer Orden Heinrichs des Löwen, Kreuz IV. Klasse, verliehen 1908 bis 1918.
Exemplar der ersten, lediglich 1908/09 gelieferten Ausgabe in einer Fertigung der Firma C. F. Zimmermann, Pforzheim, für die Firma Carl Siebrecht. Silber, einteilig massiv geprägt, die Medaillons mehrteilig in Gold und Emaille. In der Agraffe entsprechende Hersteller- bzw. eigentlich Lieferantenpunzierung „S“ unter einem Stern. Siebrecht lieferte insgesamt nur 91 Kreuze IV. Klasse mit echt goldenen Medaillons, womit es sich um die seltenste der drei gelieferten Ausgaben handelt.
Gute bis sehr gute, nur wenig getragene und scheinbar völlig unbeschädigte Erhaltung. An schmalem, knapp 12 cm langem Band, dieses modern konfektioniert bzw. verklebt.
Ex Sammlung Peter Groch, Berlin; erworben von der Fritz Rudolf Künker GmbH, Osnabrück, eLive Auction 55, vom 18. Juli 2019. Es handelt sich um das im aktuellen Nimmergut-„OEK“ auf S. 176 abgebildete Exemplar.
Der Herzoglich Braunschweigische Orden Heinrichs des Löwen wurde durch Herzog Wilhelm am 25. April 1834 in vier Klassen nebst affiliierten Verdienstkreuzen gestiftet, „um Diejenigen zu belohnen, welche in Unserm Dienste sich ausgezeichnet, durch höhere bürgerliche oder militärische Tugenden sich besondere Verdienste erworben, oder durch Kunst und Wissenschaft sich rühmlich hervorgetan haben“. Im Lauf des über 80-jährigen Bestehens erfolgten zahlreiche Änderungen und Erweiterungen. Der Orden erlosch 1918 mit der Abdankung des Herzogs. Laut Klenau wurden insgesamt 512 Kreuze IV. Klasse geliefert, größtenteils durch die Firma Jürgens. Nachweisbar sind 524 Verleihungen, was eine nur geringe Quote von an die Ordenskanzlei zurückgelieferten und wiederverliehenen Exemplaren annehmen lässt.
Literatur: Graf Klenau, Arnhard. Orden in Deutschland und Österreich. Band II: Deutsche Staaten (1806–1918). Teil I: Anhalt–Hannover. Offenbach 2008. S. 152–175.