Herzogtum Braunschweig, Herzoglich Braunschweigischer Orden Heinrichs des Löwen, Verdienstkreuz I. Klasse, verliehen 1834 bis 1918.
Frühes Exemplar der zweiten, ab August 1909 gelieferten silbervergoldeten Ausgabe in einer Fertigung der Firma C. F. Zimmermann, Pforzheim, für die Firma Carl Siebrecht, bevor die Ordenskanzlei die Dekorationen ab März 1912 von Hermann Jürgens bezog. Silber, mehrteilig und wohl hohl gefertigt, vergoldet und teilweise emailliert. Die ansonsten glatte Rückseite mit Siebrechts Signet „S“ unter einem Stern und Feingehaltspunzierung „900“ auf dem unteren Kreuzarm. An mit bogenförmig konfektioniertem Band montierter Einzel-Ordensschnalle, diese rückseitig mit stabiler Tragenadel und roter Stoffabdeckung.
Sowohl Kreuz als auch Ordensschnalle in guter, nur wenig getragener und scheinbar völlig unbeschädigter Erhaltung, lediglich die Vergoldung etwas patiniert. Das Band farbfrisch.
In der vergoldeten Siebrecht-Lieferung selten, und als Einzel-Schnalle besonders reizvoll!
Ex Bene Merenti, Kornwestheim, 19. Auktion vom 6. April 2019.
Laut Klenau wurden insgesamt 1346 Verdienstkreuze I. Klasse geliefert, größtenteils durch die Firma Siebrecht und in Gold. Nachweisbar sind 1818 Verleihungen, was eine relativ hohe Quote an nach Rücklieferung an die Ordenskanzlei erneut verausgabten Exemplaren belegt.
Der Herzoglich Braunschweigische Orden Heinrichs des Löwen wurde durch Herzog Wilhelm am 25. April 1834 in vier Klassen nebst affiliierten Verdienstkreuzen gestiftet, „um Diejenigen zu belohnen, welche in Unserm Dienste sich ausgezeichnet, durch höhere bürgerliche oder militärische Tugenden sich besondere Verdienste erworben, oder durch Kunst und Wissenschaft sich rühmlich hervorgetan haben“. Im Lauf des über 80-jährigen Bestehens erfolgten zahlreiche Änderungen und Erweiterungen. Der Orden erlosch 1918 mit der Abdankung des Herzogs.
Literatur: Graf Klenau, Arnhard. Orden in Deutschland und Österreich. Band II: Deutsche Staaten (1806–1918). Teil I: Anhalt–Hannover. Offenbach 2008. S. 152–175.