Deutsches Reich, Abzeichen für Beobachtungsoffiziere, von C. E. Juncker, Berlin

Deutsches Reich, Abzeichen für Beobachtungsoffiziere auf Flugzeugen, verliehen 1914 bis (zumindest?) 1918.

Exemplar wohl aus der Fertigung für die späteren Weltkriegsverleihungen. Silber hohlgeprägt und verbödet, mit aufgesplinteter „Standarte des Armeeoberkommandos“, diese rückseitig (nachträglich?) mit Lötpunkten fixiert. An angelötetem Nadelsystem mit dünner, runder Tragenadel. Ohne ersichtliche Herstellermarkierung handelt es sich um eine typische Fertigung der Firma C. E. Juncker, Berlin.

Von Baldes wird diese Variante als „2. Typ“ bezeichnet, den er – allgemein und auch für dieses Exemplar – als versilbertes Buntmetall beschreibt, in Abgrenzung zu früheren, echt silbernen und markierten Stücken. Ich persönlich halte zumindest das vorliegende Exemplar für eine, wenn auch nicht entsprechend markierte, echt silberne Fertigung.

Ordentliche, merklich getragene Erhaltung, die Emaille ohne Ausbrüche, aber etwas zerkratzt.

Dazu Expertise des Militaria-Archives Carsten Baldes e. K., Neu-Ulm, vom August 2023.

Das Abzeichen für Beobachtungsoffiziere auf Flugzeugen wurde durch Kaiser Wilhelm II. am 27. Januar 1914 für Offiziere gestiftet, die a) mindestens 1000 km auf Überlandflügen im Flugzeug zurückgelegt, b) eine Prüfung in der technischen Hilfeleistung am Flugzeug mit Erfolg abgelegt, c) mindestens eine Wiederholungsübung erfolgreich abgeleistet, d) Erkundungsaufträge im Verbande mit Truppen aller Waffen mit Erfolg zur Ausführung gebracht sowie e) ein von der Inspektion des Militär-Luft- und Kraft-Fahrwesens auszustellendes Befähigungszeugnis als Beobachtungsoffizier aus Flugzeugen erworben haben. Verliehen wurde es durch die General-Inspektion des Militär-Flugzeugwesens unter Ausstellung eines Besitzzeugnisses. Ursprünglich war „das Abzeichen nur so lange zu tragen, wie [der Beliehene] zum Beobachtungsoffizier im Felde geeignet“ war, wovon jedoch später abgewichen wurde, was zahlreiche entsprechenden Portraits sowie das Vorhandensein von späteren Zweitfertigungen belegt. Bis Ende 1918 wurden schätzungsweise 4200 Abzeichen verliehen.

Literatur: Baldes, Carsten. Abzeichen und Ehrenpreise der Fliegertruppe von 1913 bis 1920. Neu-Ulm 2012. Vgl. S. 216–272.

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