Deutsches Reich, Orden des Eisernen Kreuzes, Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes, verliehen 1939 bis 1945.
Verleihungsstück mit matt schwarz lackiertem Eisenkern in silberner Zarge, an mitgeprägter, parallel stehender Ringöse mit Sprungring. Sowohl die Zarge, rückseitig unterhalb der Öse, als auch der Sprungring mit einer Feingehaltspunzierung „800“ markiert. Diese Variante der Firma Steinhauer & Lück, Lüdenscheid, die grundsätzlich nicht mit Herstellerpunzierungen versehen ist, gilt als früheste des Herstellers und dürfte etwa um 1941/42 datieren.
Merklich getragene Erhaltung, die Kreuzarmspitzen tragebedingt etwas verbogen, außerdem die Zargenriffelung rückseitig teilweise sichtlich berieben. Während die Kernlackierung rückseitig beinahe vollständig erhalten ist, fehlt sie am Hakenkreuz auf der Vorderseite komplett. An schönem, etwa 17 cm langem Halsbandabschnitt.
Dazu Photokopie einer Expertise der Firma Helmut Weitze KG, Hamburg, vom März 2017.
Der „Orden des Eisernen Kreuzes“ wurde durch den „Führer“ Adolf Hitler am 1. September 1939, dem Gedenktag der Schlacht bei Sedan und dem ersten Tag des deutschen Überfalls auf Polen, in ursprünglich vier Klassen – Eisernes Kreuz I. und II. Klasse, Ritterkreuz und Großkreuz des Eisernen Kreuzes – gestiftet. Im Gegensatz zu den früheren, preußischen Stiftungen sollte es ausschließlich für besondere Tapferkeit vor dem Feind verliehen werden. Personen, die bereits preußische EKs des Weltkriegs trugen, konnten bei erneuter Bewährung eine sog. Wiederholungsspange erhalten. Als höhere Stufen des Ritterkreuzes wurde die Stiftung ab 3. Juni 1940 um Eichenlaub, Eichenlaub mit Schwertern sowie Eichenlaub mit Schwertern und Brillanten ergänzt; ohne formale Stiftung erfolgte eine einmalige Verleihung eines Goldenen Eichenlaubs mit Schwertern und Brillanten. Das „EK“ gilt, insbesondere in der Ritterkreuzstufe, als die ikonischste deutsche Auszeichnung des Zweiten Weltkrieges.
Literatur: Maerz, Dietrich. Das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes und seine Höheren Stufen. Richmond, Michigan, Vereinigte Staaten von Amerika, Erstausgabe 2007. Vgl. S. 116–121 und 231–237.