Deutsches Reich, Orden des Eisernen Kreuzes, Spange zum Eisernen Kreuz 1. Klasse 1914, verliehen 1939 bis 1945.
Frühes Exemplar der sog. zweiten Form, in einer privat beschafften Ausgabe an rückseitiger Schraube mit kreisrunder Gegenplatte und Mutter. Sowohl die Spange selbst wie auch die Gegenplatte nebst der Mutter sind aus magnetischem Stahl oder Eisen gefertigt und frostig versilbert mit polierten Kanten. Ohne ersichtliche Herstellerpunzierung wird diese Fertigung der Firma Petz & Lorenz, Unterreichenbach (Wttbg.), zugeordnet, der die Anfertigung und der Vertrieb von Auszeichnungen bereits zum 1. August 1941 durch die Präsidialkanzlei des „Führers“ verboten wurden, weil sie „unvorschriftsmäßige Ware“ in den Verkehr brachte.
Gute, wohl nur wenig getragene Erhaltung, die Versilberung der Spange noch größtenteils erhalten und lediglich an der Gegenplatte mit den unvermeidlichen Gebrauchsspuren.
Variante von größter Seltenheit, den Autoren bei Drucklegung noch vollkommen unbekannt!
Dazu Expertise von Militaria-Berlin bzw. der Christian von Eicke GmbH, vom April 2022.
Der „Orden des Eisernen Kreuzes“ wurde durch den „Führer“ Adolf Hitler am 1. September 1939, dem Gedenktag der Schlacht bei Sedan und dem ersten Tag des deutschen Überfalls auf Polen, in ursprünglich vier Klassen – Eisernes Kreuz I. und II. Klasse, Ritterkreuz und Großkreuz des Eisernen Kreuzes – gestiftet. Im Gegensatz zu den früheren, preußischen Stiftungen sollte es ausschließlich für besondere Tapferkeit vor dem Feind verliehen werden. Personen, die bereits preußische EKs des Weltkriegs trugen, konnten bei erneuter Bewährung eine sog. Wiederholungsspange erhalten. Als höhere Stufen des Ritterkreuzes wurde die Stiftung ab 3. Juni 1940 um Eichenlaub, Eichenlaub mit Schwertern sowie Eichenlaub mit Schwertern und Brillanten ergänzt; ohne formale Stiftung erfolgte eine einmalige Verleihung eines Goldenen Eichenlaubs mit Schwertern und Brillanten. Das „EK“ gilt, insbesondere in der Ritterkreuzstufe, als die ikonischste deutsche Auszeichnung des Zweiten Weltkrieges.
Literatur: Maerz, Dietrich und Stimson, George. The Iron Cross 1. Class. Richmond (MI), Vereinigte Staaten von Amerika, 2010. Vgl. S. 376–382 und 548–554.