Deutsches Reich, Auszeichnungsnachlass des Wehrmacht-Hauptmanns und späteren Bundeswehr-Oberstleutnants Alfred Bopp, bestehend aus:
- Deutsches Reich, Orden des Eisernen Kreuzes, Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Fertigung der Firma C. F. Zimmermann, Pforzheim, mit lackiertem Eisenkern in Silberzarge, ohne Hersteller- oder Feingehaltspunze.
- Deutsches Reich, Orden des Eisernen Kreuzes, Eisernes Kreuz I. Klasse. Messingkern in Neusilberzarge, ohne Herstellerpunze.
- Deutsches Reich, Orden des Eisernen Kreuzes, Eisernes Kreuz II. Klasse. Eisenkern in Neusilberzarge, ohne Herstellerpunze.
- Deutsches Reich, Infanterie-Sturmabzeichen in Silber. Massive Fertigung, wohl Feinzink versilbert, an stählerner Rundnadel. Ohne Herstellerkennzeichnung.
- Deutsches Reich, Verwundetenabzeichen in Silber. Fertigung in versilbertem Tombak der Firma C. F. Zimmermann, Pforzheim, mit Punze „[L/52]“ auf der Nadel.
- Deutsches Reich, Wehrmacht-Dienstauszeichnung IV. Klasse mit Bandadler für das Heer. Die Medaille in versilbertem Stahl, der Adler in unmagnetischer Ausführung. Konfektioniert an Einzel-Ordensschnalle mit rückseitiger Tragenadel.
- Deutsches Reich, Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1939, sog. „Sudetenlandmedaille“. Buntmetall bronziert, ohne Bandring und Band.
- Deutsches Reich, NS-Reichskriegerbund („Kyffhäuserbund“) e.V., Schießabzeichen in Bronze. Kriegsmetall bronziert, an Nadel.
Dazu ein Portraitphoto, etwa 14 cm x 10,5 cm, Alfred Bopp in Bundeswehr-Uniform zeigend. Er trägt hierauf eine zweireihige Feldschnalle, an der sich die sechs in der Bundswehr zulässigen Auszeichnungen befinden.
Das Ritterkreuz des EK in einer guten, nur leicht getragenen Erhaltung ohne größere Lackverluste und mit hübscher Patina, an konfektioniertem, kurzem Halsband mit Trageknöpfen und zusätzlichen Sicherheitsnadeln. Die übrigen Auszeichnungen teilweise stark getragen, stellenweise berieben, an Hakenkreuz und Jahreszahl des EK1 mutmaßlich gewollt, und teilweise verbogen.
Das C.-F.-Zimmermann-Ritterkreuz ist – als getragenes Exemplar mit Provenienz! – eines der seltensten Ritterkreuze überhaupt, und in dieser gänzlich unpunzierten Version nicht einmal in Dietrich Maerz’ Standardwerk abgebildet!
Unklar scheint hierbei zu sein, ob diese Kreuze verliehen wurden, oder ob es sich um privat beschaffte Zweitstücke handelt. Das Vorhandensein eines „[L/52]“-punzierten Verwundetenabzeichens, sicherlich ein Zweitstück und vom selben Hersteller, ist als deutliches Indiz für die Zweitstücktheorie zu werten.
Alfred Bopp wird am 4. Juni 1915 in Offenburg geboren und tritt bereits am 1. April 1935 in die neue Wehrmacht ein. Das Ritterkreuz des EK erhält er am 21. Dezember 1940 als Oberleutnant für die verlustlose Rückführung seines Stoßtrupps, bestehend aus seiner Person, zwei Unteroffizieren und fünf Soldaten, dem nach einem Einbruch in die Befestigungen bei Velosnes der Rückweg abgeschnitten worden war. Nach dem Krieg tritt er der Bundeswehr bei, aus der er am 30. September 1973 als Oberstleutnant ausscheidet. Er verstirbt am 18. August 1983 in Karlsruhe, wo er auf dem Hauptfriedhof begraben wird. Für Details zur Laufbahn vgl.: http://www.ritterkreuztraeger-1939-45.de/Infanterie/B/Bo/Bopp-Alfred.htm