Frankfurt, Gesellschaft Frauenstein, Großes Ordenskreuz von 1804

Freie Reichsstadt Frankfurt, Gesellschaft Frauenstein, Großes Ordenskreuz von 1804.

Gold und schwarze Emaille, die Medaillon- und Kreuzarmeinfassungen graviert, die konkaven Zwischenstrahlen handgeschnitten. Das vorderseitige Medaillon mit teils emailliertem, teils graviertem kaiserlichem Doppeladler Kaiser Franz II., das der Rückseite mit emaillierter, fünfzeiligen Devise „MAIORUM / GLORIÆ / PROPRIA / VIRTUTE / ÆMULI“. An beweglich angebrachter, handgravierter Blattkrone mit starr befestigtem, ebenfalls graviertem Bandring. Die Krone rückseitig mit gravierter Matrikelnummer „No. 1“ sowie der Feingehaltsangabe für 18-karätiges Gold („Bindenschild-3“), der Jahrespunze „1804“ im Oval und der Meistermarke „ID“ des Goldschmieds Johann Dankmaringer, Wien, der bis 1811 am Kienmarkte 532, später 498, nachweisbar ist; zumindest letztere beiden Marken ebenfalls in der Agraffe.

Absolut bedeutendes, museales Objekt zur Frankfurter Geschichte, von dem in der Literatur lediglich ein weiteres, unsigniertes Exemplar bekannt zu sein scheint!

Nach Angaben des Vorbesitzers aus dem Besitz der Freiherren von Loen. Da zwischen 1797 und 1859 kein Mitglied dieser Familie auf Frauenstein war, dürfte dieses Kreuz der Erstfertigung ursprünglich von einem Mitglied einer anderen Familie getragen worden sein. In Frage kommen hier (gemäß Datenbank auf www.frankfurter-patriziat.de) die Familien Barckhaus bzw. Barckhausen, Bender von Bienenthal, Fleischbein bzw. Fleischbein von Kleeberg, Olenschlager, Schneider bzw. Schneider gen. Schmidt und Wiesenhütten bzw. Barckhaus gen. v. Wiesenhütten, die zwar vor 1804 aufgenommen wurden, aber bis 1859 ausschieden.

Minimaler Emailleschaden im Anstrich des Buchstabens „A“ im ersten Wort der Devise. Hiervon abgesehen gute bis sehr gute, kaum getragene – und in Anbetracht des Alters von über 200 Jahren! – beinahe perfekte Erhaltung. Ohne Band.

Ex Hermann Historica, München, 75. Auktion, 11. November 2017.

Die Gesellschaft Frauenstein bildete neben der Ganerbschaft Alten-Limpurg die kleinere der beiden Patriziergesellschaften der Freien Reichsstadt Frankfurt. Der römisch-deutsche Kaiser Franz II. stiftete für sie im Jahr 1804 dieses Ordenskreuz.

Verkauft