Großherzogtum Hessen, Allgemeines Ehrenzeichen, verliehen 1849 bis 1918.
Ausgabe mit der Inschrift Für Rettung von Menschenleben aus der Zeit des ersten, bis 1889 verliehenen Modells mit dem Portrait Großherzog Ludwigs III., in einer eher späten Prägung von bereits sichtlich abgenutzten Stempeln und ohne eine Namensgravur. Silber geprägt, an angelöteter Ringöse mit offenem Bandring. Insgesamt erfolgten 232 Verleihungen der Medaille mit dem Portrait Großherzog Ludwig III., davon der größte Teil ungraviert.
Der Bandring scheinbar aus unedlem Metall, mutmaßlich Aluminium, ergänzt. Hiervon abgesehen gute, getragene Erhaltung mit kleineren Randfehlern und Macken, stellenweise etwas fleckig patiniert. An wohl modernem Band, dieses rückseitig mit von Peter Groch aufgebrachtem Klebezettelchen mit Nummer „575“ nach Hessenthal und Schreiber.
Ex Sammlung Peter Groch, Berlin; erworben von der Fritz Rudolf Künker GmbH, Osnabrück, eLive Auction 55, vom 18. Juli 2019. Es handelt sich um das im aktuellen Nimmergut-„OEK“ auf S. 241 abgebildete Exemplar, das in der Zwischenzeit gereinigt zu sein worden scheint.
Das Allgemeine Ehrenzeichen wurde bereits durch Großherzog Ludwig II. am 25. September 1843 als „Civil-Ehrenzeichen“ gestiftet, jedoch zeitlebens nicht verliehen. Erst Großherzog Ludwig III. erließ am 14. November 1849 Statuten für die Medaillen und verlieh sie „zur Belohnung und Anerkennung ausgezeichneter Verdienste, namentlich rühmlicher Handlungen und außerordentlicher Leistungen“, in der Regel an Personen ohne besonderen Rang. Die Rückseiteninschrift war dem jeweiligen Verleihungsanlass angepasst; so gab es bereits unter Ludwig III. neun verschiedene Rückseitenvarianten.
Literatur: Adler, Lars. Das Allgemeine Ehrenzeichen FÜR RETTUNG VON MENSCHENLEBEN und die Rettungsmedaille des Großherzogtums Hessen (1849–1918). In: Orden und Ehrenzeichen. Das Magazin für Freunde der Phaleristik Nr. 100 (Dezember 2015). S. 315–333.