Großherzogtum Hessen, Großherzoglich Hessischer Verdienst-Orden Philipps des Großmüthigen (bzw. nur 1876/77: „Großherzoglich Hessischer Philipps-Orden“), Komturkreuz II. Klasse, verliehen 1840 bis 1918.
Exemplar des zweiten, ab 1849 verliehenen Modells mit der Büste des Landgrafen Philipp im Vorderseitenmedaillon. Gold und Emaille, mehrteilig gefertigt, an gekehltem Bandring für das Halsband. Fertigung der Firma C. F. Zimmermann, Pforzheim, etwa aus der Zeit um 1900, ohne jegliche Punzierungen.
Der Löwe im rückseitigen Medaillon mit mehreren Absplitterungen der Emaille. Hiervon abgesehen gute, leicht getragene Erhaltung. An knapp 10 m „langem“ Bandabschnitt.
Der Verdienst-Orden Philipps des Großmüthigen wurde durch Großherzog Ludwig II. am 1. Mai 1840 als vierklassiger Verdienstorden gestiftet. Im Jahr 1849 wurde die Gestaltung der Insignien grundlegend verändert, außerdem erfolgten in diesem Jahr wie in den Jahren 1859, 1881, 1893 und 1900 Erweiterungen, sodass er 1918 über sechs Klassen sowie ein affiliiertes Silbernes Kreuz verfügte, die jeweils auch mit Schwertern und als Höherstufung mit einer Krone verliehen werden konnten. Mit den 1849 gestifteten Schwertern wurden bis 1893 Militärs grundsätzlich bedacht, danach nur noch für kriegerisches Verdienst. Mit dem Untergang der Monarchie 1918 erlosch der Orden als staatliche Auszeichnung.
Literatur: Klingbeil, Karsten. Orden 1700–2000. Band 1: Anhalt–Hohenlohe. Bergisch Gladbach 2008. Vgl. S. 256–267.