Kurpfalz-Bayern, Orden vom Pfälzer Löwen, Ordenskreuz

Kurfürst­liche Pfalzgraf­schaft bei Rhein, Kurpfalz-Bayern und Königreich Bayern, Churfürstlich-Pfälzischer Löwen-Ritter-Orden bzw. Orden vom Pfälzer Löwen, Ordenskreuz, verliehen 1768 bis höchstens 1808.

Bronze massiv gefertigt und vergoldet, die transluzid dunkelblaue Emaille der Kreuzarme dünn auf weiße Trägeremaille aufgetragen. Das Vorderseitenmedaillon aufgelegt und verstiftet. Anstelle des Rückseitenmedaillons ist ein hochgewölbter Glasstein eingelassen. An barocker Zieröse mit länglichem, gerilltem Bandring. Klingbeil bildet neben sieben Bruststernen vier unterschiedliche Ordenskreuze ab, die von dem vorliegenden Exemplar wiederum abweichen. Auffällig ist hier vor allem das Fehlen des zweiten Schweifes des Löwen.

Möglicherweise handelt es sich bei dem rückseitig angebrachten Glasstein nicht um eine Ergänzung, sondern um eine Vereinfachung der ohnehin nicht sichtbaren Rückseite des Trageexemplars. Bekannt sollen barocke Dekorationen des Ordens vom Goldenen Vlies sein, die rückseitig ganz ähnlich ausgestattet sind.

Altersgemäß gute, etwas getragene Erhaltung, vom nur eventuell fehlenden Reversmedaillon abgesehen ohne größere Schäden. Die Ordenschärpe fehlt.

Seltene Gelegenheit zum Erwerb eines authentischen, deutschen Barockordens!

Der Orden vom Pfälzer Löwen wurde durch den pfälzischen Kurfürsten Carl Theodor am 1. Januar 1768, einen Tag nach Vollendung seines 25-jährigen Regierungsjubiläums, gestiftet, womit er als erster Verdienstorden des Hauses Wittelsbach gilt. Die Zahl der inländischen Ordensträger war auf 25 beschränkt, für ausländische Ordensritter gab es keine Beschränkung. Nachdem der Orden bereits gegen 1800 praktisch nicht mehr verliehen wurde, hob König Max Joseph ihn 1808 auf; an seine Stelle trat der 1806 gestiftete Verdienstorden der Bayerischen Krone. Die Gestaltung des „Löwen-Ritter-Ordens“ wurde 1866 durch König Ludwig II. für den neugestiftete Militär-Verdienstorden fast eins zu eins übernommen.

Literatur: Klingbeil, Karsten. Orden 1700–2000. Band 1: Anhalt–Hohenlohe. Bergisch Gladbach 2008. Vgl. S. 126–131.

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