Fürstentum Lippe, Dienstauszeichnung für langjährige treue Dienstzeit der Unteroffiziere und Gemeinen im Militärdienst, Silberne Schnalle für 20 Dienstjahre, verliehen 1857 bis 1868.
Exemplar der späteren Ausgabe mit großen Buchstaben, scheinbar Messingblech geprägt und versilbert, aufgelötet auf ein etwa 38 mm x 27 mm großes, verzinktes Eisenblech. Rückseitig mit dünnem Nadelsystem, dieses kopfstehend angebracht. Eine erste Lieferung von Schnallen für 20 Dienstjahre erfolgte 1857 durch den Militär-Effekten-Lieferanten J. R. Sterbel, Berlin, in lediglich 40 Exemplaren. Unklar scheint, ob es sich bei dieser varianten Fertigung, von der mehrere Exemplare bekannt sind, um Fertigungen eines weiteren Lieferanten handelt, oder ob diese als Zweitstücke anzusprechen sind. Falls Schwark impliziert, dass es sich um moderne Sammleranfertigungen bzw. Fälschungen handeln würde, irrt er jedenfalls augenscheinlich.
Ordentliche, altersgemäß angemessene Erhaltung, die Versilberung tragebedingt etwas berieben, außerdem das Band stellenweise angeschmutzt und leicht verblasst.
Die Dienstauszeichnungsschnalle wurde durch Fürst Paul Friedrich Emil Leopold III. am 11. Februar 1857, und somit, anders als bei Hessenthal und Schreiber angegeben, nicht zeitgleich mit dem erst vier Monate später gestifteten Dienstauszeichnungskreuz für Offiziere in zwei Klassen – für zehn und für zwanzig Dienstjahre – gestiftet. Verliehen wurde sie an Militärs bis zum Abschluss der Militärkonvention mit Preußen am 26. Juni 1867, danach, und auch lediglich bis Ende 1868, noch vereinzelt an Angehörige der Gendarmerie. Für die Silberne Schnalle sind insgesamt 71 Verleihungen nachweisbar. Bemerkenswert sind die Bänder der beiden Stufen in „verkehrten“ Farben.
Literatur: Schwark, Reiner. Die Orden und Ehrenzeichen des Fürstentums Lippe-Detmold und des Freistaats – Land Lippe – 1778 bis 1933. Vgl. S. 121–122.
