Fürstentum Lippe, Kriegsehrenkreuz für heldenmütige Tat, verliehen 1915 bis 1921.
Exemplar aus Fertigung der Firma C. F. Zimmermann, Pforzheim. Geschützbronze einseitig geprägt und vergoldet, gewölbt, rückseitig stabiles Nadelsystem; wie üblich ohne eine Herstellerkennzeichnung.
Gute, leicht getragene Erhaltung, die Vergoldung stellenweise minimal fleckig. Außerdem der Nadelhaken scheinbar leicht verbogen, weswegen sich die Nadel nur mühsam öffnen lässt.
Es dürfte sich um das an den späteren General der Infanterie George Louis von Engelbrechten (1855–1935) verliehene Exemplar handeln, der diese Auszeichnung am 3. November 1915 als Generalmajor und Kommandeur der 50. Infanterie-Division erhielt. Für weitere Stücke seines Nachlasses, auch einige Photographien, vgl. F. R. Künker GmbH, Osnabrück, Katalog zur 299. Auktion „The Ottoman Collection“ vom 29. September 2017.
Das Kriegsehrenkreuz für heldenmütige Tat wurde durch Fürst Leopold IV. am 8. Dezember 1914, gleichzeitig mit dem Kriegsverdienstkreuz, gestiftet, „um ganz besonders hervorragendes Heldentum oder todesmutige Einzelkriegstaten auch in hervorragender Weise ehren zu können“. Der Besitz des Kriegsverdienstkreuzes war keine Voraussetzung zur Verleihung, auch war es keine höhere Stufe desselben. Insgesamt erfolgten lediglich 740 Verleihungen dieser hohen Tapferkeitsauszeichnung.
Literatur: Volle, Henning. Stiftungen und Erneuerungen von deutschen Orden und Ehrenzeichen im Ersten Weltkrieg. Schriftenreihe der Deutschen Gesellschaft für Ordenskunde e. V. (DGO), Konstanz am Bodensee 2014. Vgl. S. 51–53.