Herzogtum Nassau, Herzoglich Nassauischer Militär- und Zivil-Verdienstorden Adolphs von Nassau, Ordenskreuz vierter Klasse, verliehen 1858 bis (nach) 1866.
Silber massiv gearbeitet, die Medaillons separat in Gold gefertigt, mehrfarbig emailliert und feinst nachgraviert. Ohne eine ersichtliche Herstellerkennzeichnung, jedoch zweifelsfrei aus Fertigung der Firma C. M. Weishaupt und Söhne, Hanau, stammend.
Der Bandring augenscheinlich alt ersetzt! Hiervon abgesehen gute, wenig getragene Erhaltung ohne ersichtliche Schäden, und lediglich etwas fleckig patiniert. Ohne Band.
Aus dem Nachlass der namhaften Bad Sodener Badeärzte- und Balneologenfamilie Thilenius. Vermutlich handelt es sich um das im Januar 1861 an den Obermedizinalrat Dr. Thilenius zu Höchst (wohl: Otto Heinrich Thilenius, geb. 1800, gest. 1867) verliehene Exemplar.
Der Militär- und Zivil-Verdienstorden Adolphs von Nassau wurde durch Herzog Adolph von Nassau am 8. Mai 1858 zum Gedenken an seinen Ahnherren, den Römisch-Deutschen König Adolph von Nassau, in vier Klassen gestiftet. Dekorationen für Militärs waren grundsätzlich, also auch für Verleihungen im Frieden, mit Schwertern versehen. Bereits im Herbst 1860 erfolgte die Hinzufügung eines Silbernen Verdienstkreuzes sowie von Medaillen für Kunst und Wissenschaft in Gold und Silber. Nach der Annexion des Herzogtums Nassau durch Preußen im Jahre 1866 erlosch der Orden offiziell, Herzog Adolph verlieh ihn jedoch darüber hinaus. Erst 1909 wurde er offiziell als Großherzoglich Luxemburgischen Orden erneuert, nachdem Herzog Adolph bereits 1890 den dortigen Thron bestiegen hatte.
Literatur: Rosenwald, Walter. Der Herzoglich Nassauische Militär- und Civil-Verdienstorden Adolphs von Nassau. In: Orden-Militaria-Magazin Nr. 18/19 (1984), S. 444–458.