Österreich, Ehrenzeichen für Verdienste um das Rote Kreuz, Ehrenzeichen I. Klasse für Damen mit Kriegsdekoration, im Verleihungsetui

Kaisertum Österreich, Ehrenzeichen für Verdienste um das Rote Kreuz, Ehrenzeichen I. Klasse für Damen mit Kriegsdekoration, verliehen 1914 bis 1918.

Silber mehrteilig gefertigt und beidseitig teils transluzid, teils opak emailliert, mittels eines länglichen, gerillten Bandrings an einer metallenen Schleife eingehangen, diese ebenfalls Silber und auf der Bandschleife verschraubt. Die verzierte Agraffe des Kreuzes vorderseitig mit Herstellerpunzierung „GAS“ für die Firma G. A. Scheid, Wien und Budapest, sowie einer altösterreichischen Silberpunzierung.

Dazu das rechteckige, wohl mit rotem Kaliko bezogene Verleihungsetui mit dem silbernen, fünfzeiligen Aufdruck „Patriae / ac / Humanitati / 1864 - 1914 / K. D.“, der Himmel in weißer Seide verkleidet, diese mit golden geprägter, wiederum fünfzeiliger Herstellerangabe von G. A. Scheid, Wien und Budapest; die Samteinlage mit Aussparung für Kreuz und Schleife.

Das Kreuz in guter, wenig getragener Erhaltung mit nur ganz geringfügigen, kaum sichtbaren Abplatzungen der Emaille, die Bandschleife farbfrisch erhalten und nicht angeschmutzt. Das Verleihungsetui äußerlich etwas angeschmutzt, auch innen stellenweise etwas angeschmutzt.

Das Ehrenzeichen für Verdienste um das Rote Kreuz wurde durch Kaiser und König Franz Josef I. am 17. August 1914 anlässlich des 50. Jubiläums der Begründung der Genfer Konvention in ursprünglich drei Klassen nebst angeschlossener zweistufiger Ehrenmedaille zur Auszeichnung von Personen, „die sich auf dem Gebiete des freiwilligen Hilfsdienstes des Roten Kreuzes der Monarchie im Frieden oder im Kriege verdient gemacht haben“, gestiftet. Für Kriegsverdienste konnte die Auszeichnung auch mit Kriegsdekoration verliehen werden; mit Datum vom 15. Juli 1915 erfolgte die Stiftung eines zusätzlichen Offiziersehrenzeichens, das dann ausschließlich mit Kriegsdekoration verliehen wurde. Mit den Verzichtserklärungen Kaiser und König Karl I. auf jeden Anteil an den Staatsgeschäften wurden die Verleihungen des Ehrenzeichens im November 1918 eingestellt, womit es faktisch erlosch.

Literatur: Hesse Edler von Hessenthal, Waldemar, und Schreiber, Georg. Die tragbaren Ehrenzeichen des Deutschen Reiches einschließlich der vormals selbständigen deutschen Staaten sowie des Kaisertums und des Bundesstaates Österreich, der Freien Stadt Danzig, des Großherzogtums Luxemburg, des Fürstentums Liechtenstein und der Ehrenzeichen der NSDAP. Berlin 1940. Vgl. S. 300.

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