Kaisertum Österreich, Militärverdienstkreuz II. Klasse mit der Kriegsdekoration II. Klasse, verliehen 1914 bis 1918 bzw., durch die Heller-Kommission, bis 1922.
Fertigung der Firma Rudolf Souval, Wien, aus der zweiten Kriegshälfte. Silber, mehrteilig gefertigt und emailliert, die Inschrift „VER / DIENST“ des Aversmedaillons vergoldet. Die Zieröse und der Bandring mit Herstellerpunzierung „R-S“ der Firma Rudolf Souval, Wien, und altösterreichischer „Dianakopf“-Silberpunzierung. Die Kante des unteren Kreuzarmes mit eingeschlagener Signatur „R. MARSCHALL“ des Kammer-Medailleurs Rudolf Marschall (1873–1967), der für die Modelle der beiden oberen Klassen verantwortlich zeichnete.
Die grüne Emaille der Kriegsdekoration mit mehreren tragebedingten Abplatzungen. Hiervon abgesehen gute, leicht getragene Erhaltung und mit einer feinen Patina. An etwa 43 cm langem Band mit zusätzlichen zum Tragen konfektioniertem Miniaturbändern.
Sehr schönes Exemplar dieser sparsam verliehenen, hohen Auszeichnung des Weltkrieges!
Das Militärverdienstkreuz wurde durch Kaiser Franz Joseph I. am 22. Oktober 1849 in einer Klasse als ordens-ähnliches Ehrenzeichen für Offiziere gestiftet, die sich im Kriege durch außerordentliche Umsicht, Mut und Entschlossenheit vor dem Feinde besonders bewährt oder in Friedenszeiten hervorragenden dienstlichen Eifer gezeigt hatten. Zur Unterscheidung von Friedens- und Kriegsverleihungen wurde 1860 die „Kriegsdekoration“ hinzugefügt, die auch nachträglich hinzugeführt werden konnte. Am 23. September 1914 erfolgte eine Erweiterung um zwei Klassen, ein großformatiges Steckkreuz als I. und eine Halsdekoration als II. Klasse, das bisher einklassige Kreuz wurde zur III. Klasse. Für Träger niedrigerer Kriegsdekorationen wurden besondere Kreuze mit Kriegsdekorationen niedrigerer Grade geschaffen. Ab dem 13. Dezember 1916 konnten alle Klassen mit Kriegsdekoration auch mit Schwertern verliehen werden.
Literatur: Ortner, Christian und Ludwigstorff, Georg. Österreichs Orden und Ehrenzeichen. Teil II: Die kaiserlich-königlichen staatlichen Auszeichnungen, Ehrenzeichen, Medaillen etc. bis 1918. Wien 2019. Vgl. Band 2, S. 16–165.
