Österreich, Orden der Eisernen Krone (3. Modell), III. Klasse, von C. F. Rothe

Kaisertum Österreich, Österreichisch-Kaiserlicher Orden der Eisernen Krone, Dekoration III. Klasse, verliehen 1816 bis 1918.

Exemplar des dritten und endgültigen, ab 1860 verliehenen Modells, in einer Fertigung wohl des späten 19. Jahrhunderts. Gold, mehrteilig gefertigt und emailliert, die sog. lombardische Königskrone mit einer Einlage aus Eisen. Die Kronenpendilien mit Feingehaltspunzierung „3 [Gamskopf] A“ für 18-karätiges Gold und Herstellerpunzierung „FR“ der Firma C. F. Rothe, Wien, in Raute. Die Feingehaltspunzierung wiederholt sich auf dem Zwischenringchen.

Gute, überdurchschnittliche Erhaltung, die Emaille der Medaillons und der „Edelsteine“ völlig unbeschädigt, lediglich die der „Perlen“ teils oberflächlich minimal bestoßen. An konfektioniertem Dreiecksband; dieses unbeschadet und noch sehr farbfrisch.

Nach der Annahme des Titels eines Königs von Italien ließ sich Napoleon I. am 26. Mai 1805 im Dom zu Mailand mit der sog. „Eisernen Krone von Monza“ krönen und machte sie so zum Symbol seines Königreichs. Mit königlichem Dekret vom 5. Juni stiftete er nur wenige Tage später den dreiklassigen – Dignitar, Kommandeur und Ritter – Orden zur Belohnung für „der Krone geleistete Dienste“ sowohl militärischer als auch magistraler, administrativer und künstlerischer Natur. Nachdem als Folge des Wiener Kongresses das Königreich Lombardo-Venetien österreichisch geworden war, wurden die Ritter des durch Napoleons Abdankung faktisch erloschenen Ordens noch im selben Jahr aufgefordert, ihre „französischen“ Insignien an die österreichische Obrigkeit abzugeben, da diese nicht weiter getragen werden durften. Sie erhielten dafür im Gegenzug die Insignien des von Kaiser Franz I. am 12. Februar 1816 als dreiklassiger allgemeiner Verdienstorden neu gestifteten Österreichisch-Kaiserlichen Ordens der Eisernen Krone, die sie fortan tragen durften. Dieser Orden wurde mehrfach verändert und erweitert; bemerkenswert ist, dass die Verleihung jeder Stufe an Inländer eine Standeserhöhung für den Beliehenen mit sich brachte, was jedoch 1884 für die III. Klasse aufgehoben wurde. Der Orden erlosch faktisch mit dem Verzicht Kaiser Karl I. auf die Ausübung der Regierung im österreichischen Reichsteil am 11. November 1918.

Literatur: Ortner, Christian und Ludwigstorff, Georg. Österreichs Orden und Ehrenzeichen. Teil I: Die kaiserlich-königlichen Orden bis 1918. Wien 2017. Vgl. Band 2, S. 142–254.

Verkauft