Österreich, Tapferkeitsmedaille (7. Modell), Silberne Tapferkeitsmedaille I. Klasse, dazu Legitimationen

Kaisertum Österreich, Silberne Tapferkeitsmedaille I. Klasse, verliehen 1789 bis (nach?) 1918, bzw. von 1789 bis 1809 als „Silbernes Ehrenzeichen bzw. Denkmünze für Tapferkeit“ und bis 1848 als (einklassige) „Silberne Tapferkeitsmedaille“.

Exemplar des siebten, von 1866 bis etwa Frühjahr 1915 verliehenen Modells. Silber geprägt, an breit-ovalem Henkel. Am Rand Amtspunzierung „A“ in Kreis des Hauptmünzamtes Wien.

Dazu das Legitimationsblatt für den Franz Walentin, geboren 1891 in Ferencfalva, Kreis Szörény in Ungarn, sowie die „Legitimation für Tapferkeitsmedaillebesitzer“, die denselben als Zugführer im schweren Feld-Artillerie-Regiment 34 ausweist und ihm die Verleihungen der Silbernen Tapferkeitsmedaille II. Klasse (27. September 1915) und I. Klasse (26. August 1916) bestätigt.

Die Medaille in sehr guter, kaum getragener Erhaltung mit minimalen Randfehlern und Macken, weitestgehend prägefrisch, vorderseitig etwas unregelmäßig patiniert. Ohne Band. Die Legitimationen mit Alters- und Gebrauchsspuren, mehrfach geknickt sowie stellenweise leicht eingerissen, insgesamt etwas angeschmutzt.

Die Tapferkeitsmedaille wurde durch Kaiser Joseph II. mit Handschreiben vom 19. Juli 1789 an den damaligen Präsidenten des Hofkriegsrates, Feldmarschall Graf Kadik, auf Antrag des Feldmarschalls Laudon gestiftet „als Belohung einer im Kriege erfolgten tapferen Handlung und ein Ehrenzeichen für diejenigen, welche sich durch eine solche Tat ausgezeichnet haben, deren aber die Qualitäten zur Erlangung des für Offiziere bestimmten Maria-Theresien-Ordens fehlt“. Die Anfertigung neuer Prägestempel wurde hauptsächlich durch Regentenwechsel nötig gemacht. Am 19. August 1848 wurde eine kleinere „Silberne Tapferkeitsmedaille II. Klasse“ gestiftet, am 14. Februar 1915 folgte durch kaiserliches Befehlsschreiben die Stiftung einer (ebenfalls kleinformatigen) „Bronzenen Tapferkeitsmedaille“. Seit 29. November 1915 war die mehrmalige Verleihung derselben Stufe möglich; anstelle der Medaille wurde dann eine auf dem Band zu tragende stählerne „Spange“ ausgegeben.

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