Oldenburg, Haus- und Verdienstorden, Großkomturkreuz mit Schwertern und Lorbeer

Großherzogtum Oldenburg, Haus- und Verdienstorden des Herzogs Peter Friedrich Ludwig, Großkomturkreuz mit Schwertern und Lorbeer, verliehen 1918 bzw. 1919.

Das Ordenskreuz in etwas früherer, echt goldener Fertigung wohl durch die Firma C. F. Zimmermann, Pforzheim, für den Hofjuwelier Bernhard Knauer, Oldenburg, in teils rötlichem, teils gelblichem Gold, das Medaillon der Vorderseite flinkiert und transluzid blau und rot emailliert, die Kreuzarme und das Rückseitenmedaillon opak weiß emailliert, letzteres, ebenso wie die Kreuzarmflächen revers, feinst bemalt. Bedarfsgemäß wurde das Kreuz während des Weltkrieges durch den Hofjuwelier Knauer mit vergoldeten Schwertern und ebenfalls vergoldeten sowie transluzid grün emaillierten Lorbeerzweigen versehen.

Gute, etwas getragene Erhaltung mit nur ganz geringfügigen, kaum störenden Beschädigungen, außerdem insgesamt etwas angeschmutzt. Ohne Halsband.

Dieses Exemplar stammt aus dem Nachlass des Oberst und späteren Generaloberst der Reichswehr Wilhelm Heye (1869–1947), dem diese Auszeichnung am 29. Oktober 1918 verliehen wurde. Dieser erhielt das Komturkreuz, von den Abmessungen her handelt es sich jedoch um ein Großkomturkreuz. Es ist anzunehmen, dass diese Unterscheidung nicht immer streng beachtet wurde, kam die höhere Klasse doch mit zusätzlichem Bruststern zur Ausgabe.

Die „Lorbeerzweige“ zum Haus- und Verdienstorden mit Schwertern wurden durch Großherzog Friedrich August mit Bekanntmachung vom 21. Oktober 1918 „für im Krieg erworbene Verdienste“ als „höchste militärische Auszeichnung nur für ganz besonders hervorragende Verdienste“ gestiftet. Der Besitz eines oldenburgischen Ordens mit Schwertern sowie des Ordens pour le mérite wurden vorausgesetzt. Das Großkomturkreuz mit Schwertern und Lorbeer kam als solches nur einmal, nämlich im Frühjahr 1919 an den Generalmajor von Lettow-Vorbeck, zur Verleihung, das Komturkreuz mit Schwertern und Lorbeer hingegen zweimal. Neben Heye, um dessen Exemplar es sich hier handelt, erhielt es auch Oberst Freiherr von Ledebur. Insgesamt wurden über sechs Klassen lediglich acht Ordenskreuze mit Lorbeer verliehen, von der einen Nachverleihung 1919 abgesehen alle am 29. Oktober 1918.

Ohne Übertreibung handelt es sich bei diesem (Groß-) Komturkreuz um einen der bedeutendsten deutschen Weltkriegsorden, der jemals angeboten wurde!

Literatur: Volle, Henning. Stiftungen und Erneuerungen von deutschen Orden und Ehrenzeichen im Ersten Weltkrieg. Schriftenreihe der Deutschen Gesellschaft für Ordenskunde e. V. (DGO), Konstanz am Bodensee 2014. Vgl. S. 66/67.

Verkauft