Königreich Preußen, Allgemeines Ehrenzeichen, verliehen 1810 bis 1918, bzw. von 1810 bis 1814 als „Allgemeine Verdienstmedaille in Silber“ und von 1814 bis 1830 als „Allgemeines Ehrenzeichen II. Klasse“.
Exemplar des zweiten Modells ab 1847 mit der breiten, heraldischen preußischen Königskrone, in der ersten, bis 1885 geprägten Ausgabe vom Lorenz’schen Stempel. Silber geprägt, an starrer, angelöteter Parallelöse aus kantig gefeiltem Draht. Trotz einer relativ hohen Auflage von etwa 22.000 Exemplaren kommt diese Prägung „heute kaum noch vor“, da der Großteil bis zum Ende der Einziehungen an die GOK zurückgeliefert und vernichtet worden sein dürfte.
Ordentliche, jedoch merklich getragene Erhaltung mit kleineren und größeren Randfehlern und Macken, aber auch einer hübschen Patina. An vernähtem Band.
Diese Prägung hatte die wohl größte Verwendungsvielfalt: Verliehen wurde sie als Allgemeines Ehrenzeichen am statutenmäßigen Band, dito mit Jubiläumszahlen, am Band der Rettungsmedaille für wiederholte Lebensrettung, am Erinnerungsband, dito mit Genfer Kreuz, am Band für Militär-Unterbeamte und vereinzelt am Band des Hausordens von Hohenzollern und am schwarz-weißen Band, außerdem bis zur AKO vom 27. Februar 1864 – dann grundsätzlich am schwarz-weißen Bande – auch als Militär-Ehrenzeichen II. Klasse. Der allergrößte Teil, schätzungsweise 90%, dürfte jedoch als gewöhnliches Allgemeines Ehrenzeichen verliehen worden sein.
Literatur: Bannicke-Tewes, Elke und Tewes, Lothar: 200 Jahre preußische Ehrenzeichen „Verdienst um den Staat“. Teil II: 1847–1918. In: money trend. Internationales Münzenmagazin. Nummer 3/95 vom März 1995. S. 6–23.