Preußen, Allgemeines Ehrenzeichen am Erinnerungsband

Königreich Preußen, Allgemeines Ehrenzeichen am „weißen sechsmal schwarzgestreiften Bande mit rothem Vorstoß“, verliehen 1872 bis 1873.

Die Medaille in der (einzigen!) zeitlich passenden Prägung vom Lorenz’schen Stempel ab 1847. Silber geprägt, an der korrekten, starren Parallelöse aus kantigem, gefeiltem Draht.

Gute, leicht getragene Erhaltung mit tragebedingten, kleinen Randfehlern und Macken, die den sehr schönen Gesamteindruck kaum schmälern; traumhafte, fast gleichmäßige Patina. An alt vernähtem Band von insgesamt etwa 8 cm Länge.

Nach Ludvigsen wurde das Allgemeine Ehrenzeichen am Erinnerungsband lediglich 106-mal vergeben. Es handelt sich somit um eine der seltensten preußischen Auszeichnungen des Krieges 1870/71! Selbst das Allgemeine Ehrenzeichen mit Genfer Kreuz wurde mit 122 Exemplaren etwas häufiger vergeben.

Gemäß Allerhöchster Ordre vom 22. Juni 1871 wurde die III. und IV. Klasse des Königlichen Kronenordens sowie das Allgemeine Ehrenzeichen für patriotische Handlungen außerhalb des Kriegsschauplatzes an einem „weißen sechsmal schwarzgestreiften Bande mit rothem Vorstoß“ verliehen. Die Dekorationen konnten mit oder ohne aufgelegtem „Genfer Kreuz“ verliehen werden. Sie unterlagen nicht der allgemeinen Rückgabepflicht und wurden, wohl nicht zuletzt deswegen, als einzige „Kombinationen“ in der Preußischen Ordenliste separat aufgeführt.

Literatur: Bannicke-Tewes, Elke und Tewes, Lothar: 200 Jahre preußische Ehrenzeichen „Verdienst um den Staat“. Teil II: 1847–1918. In: money trend. Internationales Münzenmagazin. Nummer 3/95 vom März 1995. Seiten 6–23.

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