Königreich Preußen, Allgemeines Ehrenzeichen in Bronze, verliehen 1912 bis 1918.
Probemäßiges Exemplar des zweiten, im August 1918 gefertigten Typs. Kriegsmetall geprägt, an geschraubter Ringöse aus dünnem, stählernem Draht und ebenfalls aus Stahl gefertigtem Sprungring.
Ordentliche, etwas getragene Erhaltung, stellenweise etwas fleckig. An Einzel-Ordensschnalle mit rückseitiger Sicherheits- als Tragenadel, diese gelöst. Dazu recht große Knopflochschleife, gefertigt unter Verwendung von etwa 35 mm breitem Band.
In dieser Variante von großer Seltenheit, und kaum je im Handel angeboten!
Das Allgemeine Ehrenzeichen in Bronze wurde von Wilhelm II. am 27. Januar 1912 gestiftet, um das Spektrum der Massenauszeichnungen nach unten „abzurunden“ und somit die Auszeichnung einfacher Arbeiter zu ermöglichen. Gemäß Ordre vom 8. September 1914, verschärft am 1. Juli 1915, wurden die Verleihungen von Friedensauszeichnungen quasi ausgesetzt und auf besondere Ausnahmen begrenzt. Erst durch Allerhöchsten Erlass vom 3. September 1918 wurde, zur Hebung der Kriegsmoral, dieser Stopp wieder aufgehoben, was die Verleihungszahlen der Friedensauszeichnungen in den letzten Tagen der Monarchie hochschnellen ließ. Für das Allgemeine Ehrenzeichen in Bronze war dies kaum von Bedeutung, von den 5000 im August 1918 in Kriegsmetall geprägten Medaillen kamen kaum mehr als 100 Stück zur Ausgabe, der Rest wurde nach Kriegsende eingeschmolzen.
Literatur: Bannicke, Elke und Tewes, Lothar. Neue Erkenntnisse zum königlich-preußischen Allgemeinen Ehrenzeichen in der Kriegsmetallausführung von 1918. In: Orden und Ehrenzeichen. Das Magazin für Sammler und Forscher. Jahrbuch 2002. Seiten 45–50.