Preußen, Allgemeines Ehrenzeichen (Typ 1814 ff.)

Königreich Preußen, Allgemeines Ehrenzeichen, verliehen 1810 bis 1918, bzw. von 1810 bis 1814 als „Allgemeine Verdienstmedaille in Silber“ und von 1814 bis 1830 als „Allgemeines Ehrenzeichen II. Klasse“.

Exemplar des ersten Modells bis 1847 mit der schmalen, heraldischen Königskrone, in der zweiten Prägung ab 1814, wie sie bis 1839 (nicht 1825, wie gelegentlich angegeben) gefertigt wurde. Silber, etwa 39 mm, an starrer Parallelöse aus dickem, kantigem Draht. Nach Bannicke und Tewes wurden hiervon etwa 1200 Exemplare geprägt. Wegen der bestehenden Rückgabepflicht und dem Modellwechsel von 1847, nach dem diese alten Prägungen nach Erledigung wohl nicht mehr wiederverausgabt worden sein dürften, sind diese Medaillen zum größten Teil der Metallverwertung zugeführt worden. Es haben sich daher nur relativ wenige Stücke erhalten.

Gute, etwas getragene Erhaltung, mit einer schönen, gleichmäßig dunklen Patina. An zeitgenössischem, zum Tragen im Knopfloch vernähtem langem Band.

Nachdem die bereits 1793 und 1806 gestifteten Militär-Verdienstmedaillen vereinzelt für ziviles Verdienst vergeben worden waren, folgte am 18. Januar 1810 die Trennung in Allgemeine und Militär-Verdienstmedaillen. Mit Kabinettsorder vom 30. September 1814 folgte die Umbenennung zu den endgültigen Bezeichnungen „Allgemeines Ehrenzeichen“ und „Militär-Ehrenzeichen“ I. und II. Klasse, wobei die goldenen Medaillen der I. Klassen in silberne Kreuzen gewandelt wurden. Mit der Erhebung des Allgemeinen Ehrenzeichen I. Klasse zum RAO4 im Jahre 1830 entfiel die Spezifizierung „II. Klasse“ für das Allgemeine Ehrenzeichen.

Literatur: Bannicke-Tewes, Elke und Tewes, Lothar: 200 Jahre preußische Ehrenzeichen „Verdienst um den Staat“. Teil I: 1793–1847. In: money trend. Internationales Münzenmagazin. Nummer 4/93 vom April 1993. Seiten 8–20.

Verkauft