Preußen, Eisernes Kreuz 1813, „28-Teile-Modell“

Königreich Preußen, Eisernes Kreuz 1813, verliehen 1813 bis 1839/40.

Sehr frühes, probemäßiges Exemplar (Wernitz: „28-Teile-Modell“ bzw. Typ „A II/3“) mit abgestuftem Gusseisenkern mit Serifen, in massivem, aus Silber ausgesägtem Rahmen mit je zwölfteiliger, auf Gehrung gesägter und aufgelöteter Riffelung aus Draht („Bilderrahmenprinzip“) und mit sehr schmalem Rand. An auf dem Rahmen aufgesetzt verlöteter Ringöse mit geschlossenem Bandring. Laut Wernitz ist diese Fertigung möglicherweise den Gebrüdern Wagner, Berlin, zuzuordnen, da ein ihm vorgelegenes Exemplar am unteren Kreuzarm die eingeritzten Initialen „GW“ trägt.

Ordentliche, jedoch merklich getragene Erhaltung, die Zargeriffelung teilweise stark berieben, die Ringöse angescheuert. Der Kern an einer Stelle gerissen und mit Resten einer entfernten, neuzeitlichen Lackierung. An vernähtem, 38 mm breitem, insgesamt etwa 19 cm langem Band für Kombattanten.

Als sehr frühe Fertigung von größter Seltenheit und Bedeutung, zweifelsfrei museal!

Aus einer alten US-amerikanischen Sammlung, zuvor ex Graf Klenau oHG, München, 64. Auktion – Orden und Ehrenzeichen – vom 15. April 1972. Dazu der Auktionskatalog nebst separatem Bildteil sowie ein Aufbewahrungstütchen des Sammlers mit Notizen zum Erwerb für damals knapp 700,- DM, bzw. US $218.

Bislang kaum beachtet wurde der Umstand, dass bereits aus der Stiftungsurkunde hervorgeht, dass „beide Klassen des Eisernen Kreuzes als ein ganz gleiches in Silber gefasstes schwarzes Kreuz von Gusseisen“ bestehen, die am Bande im Knopfloch getragen werden sollen. Was gemeinhin als „Eisernes Kreuz I. Klasse“ bezeichnet wird, ist bei der Stiftung 1813 lediglich eine Zusatzdekoration, die „die der zweiten Klasse sonst ganz gleiche der ersten Klasse kenntlich machen“ solle! Bei einem losen, anonymen Stücke wie dem diesen ist folglich nicht feststellbar, ob es sich um eines der ersten oder der zweiten Klasse handelt.

Literatur: Wernitz, Frank. Das Eiserne Kreuz 1813 – 1870 – 1914. Geschichte und Bedeutung einer Auszeichnung. Wien 2013. Vgl. Band 1, S. 153 und Band II, S. 16 ff.

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