Preußen, Eisernes Kreuz 1813, „29-Teile-Modell“

Königreich Preußen, Eisernes Kreuz 1813, verliehen 1813 bis 1839/40.

Sehr frühes, probemäßiges Exemplar mit abgestuftem Gusseisenkern in aus zwei massiven Hälften zusammengelöteter Zarge, auf die jeweils zwölf geriffelte und auf Gehrung verlötete Drahtsegmente (Wernitz: „29-Teile-Modell“) aufgebracht sind, an angelöteter Ringöse mit Bandring. Wohl sehr frühe Fertigung noch von 1813.Ein mutmaßlich fertigungsidentisches Exemplar ist bei Wernitz auf S. 14 abgebildet.

Der rechte Kreuzarm leicht nach hinten verbogen, weswegen der Kern gebrochen ist, ebenso die Ringöse etwas nach vorne verbogen. Hiervon abgesehen gute, etwas getragene Erhaltung und mit einer schönen, dunklen Patina. An etwa 27 cm langem, jedoch deutlich jüngerem Band wohl des Weltkriegs.

Sehr ausdrucksstarkes Kreuz, in dieser frühen Fertigung von größter Seltenheit!

Ex Andreas Thies e. K., Kirchheim unter Teck, 63. Auktion vom 9. Dezember 2017.

Bislang kaum beachtet wurde der Umstand, dass bereits aus der Stiftungsurkunde hervorgeht, dass „beide Klassen des Eisernen Kreuzes als ein ganz gleiches in Silber gefasstes schwarzes Kreuz von Gusseisen“ bestehen, die am Bande im Knopfloch getragen werden sollen. Was gemeinhin als „Eisernes Kreuz I. Klasse“ bezeichnet wird, ist bei der Stiftung 1813 lediglich eine Zusatzdekoration, die „die der zweiten Klasse sonst ganz gleiche der ersten Klasse kenntlich machen“ solle. Bei einem losen, anonymen Stücke wie dem diesen ist folglich nicht feststellbar, ob es sich um eines der ersten oder der zweiten Klasse handelt.

Literatur: Wernitz, Frank. Das Eiserne Kreuz 1813 – 1870 – 1914. Geschichte und Bedeutung einer Auszeichnung. Wien 2013. Vgl. Band 1, S. 152.

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