Königreich Preußen, Eisernes Kreuz 1813, verliehen 1813 bis 1839/40.
Probemäßiges Exemplar mit abgestuftem Gusseisenkern in aus zwei Silberblechen geprägter Zarge (Wernitz: „5-Teile-Modell“) mit normalbreitem Rand aus der Zeit der ersten Verleihungswelle bis 1818, an einseitig angelöteter Ringöse mit Bandring. Ein mutmaßlich fertigungsidentisches Exemplar ist bei Wernitz auf S. 26 abgebildet.
Der Kern im Zentrum zweifach gebrochen, außerdem alte Putzmittelreste in den Kanten. Hiervon abgesehen ordentliche, getragene Erhaltung, die Zarge etwas unregelmäßig patiniert. Die Schwärzung des Kerns noch schön erhalten. Ohne Band.
Sehr ausdrucksstarkes, frühes Kreuz, wohl noch aus der Zeit der Befreiungskriege!
Ex Andreas Thies e. K., Kirchheim unter Teck, 61. Auktion vom 1. Oktober 2016.
Bislang kaum beachtet wurde der Umstand, dass bereits aus der Stiftungsurkunde hervorgeht, dass „beide Klassen des Eisernen Kreuzes als ein ganz gleiches in Silber gefasstes schwarzes Kreuz von Gusseisen“ bestehen, die am Bande im Knopfloch getragen werden sollen. Was gemeinhin als „Eisernes Kreuz I. Klasse“ bezeichnet wird, ist bei der Stiftung 1813 lediglich eine Zusatzdekoration, die „die der zweiten Klasse sonst ganz gleiche der ersten Klasse kenntlich machen“ solle. Bei einem losen, anonymen Stücke wie dem diesen ist folglich nicht feststellbar, ob es sich um eines der ersten oder der zweiten Klasse handelt.
Literatur: Wernitz, Frank. Das Eiserne Kreuz 1813 – 1870 – 1914. Geschichte und Bedeutung einer Auszeichnung. Wien 2013. Vgl. Band 1, S. 156–160.