Preußen, Eisernes Kreuz 1813, Erstverleihungswelle

Königreich Preußen, Eisernes Kreuz 1813, verliehen 1813 bis 1818 und 1834 bis 1839/40.

Probemäßiges Exemplar mit abgestuftem Gusseisenkern mit Serifen in einem aus zwei Blechen geprägter Silberzarge (Wernitz: „5-Teile-Modell“) mit normalbreitem Rand, aus der Zeit der ersten Verleihungswelle bis 1818. An lediglich rückseitig angelöteter Ringöse mit großem, geschlossenem Bandring. Ein sehr ähnliches Exemplar, dort jedoch mit dem anderen Kern, ist bei Wernitz, Band II, auf Seite 24 abgebildet.

Stark getragenes Exemplar, was vor allem an der beriebenen Zargenriffelung der Rückseite(!) erkennbar ist; der Kern trotzdem ohne Bruchstellen. Das Kreuz wurde von einem Vorbesitzer gereinigt bzw. geputzt und danach vollständig mit einem Klarlack überzogen. Sicherlich ließe sich dieser entfernen, jedoch habe ich keine entsprechenden Versuche unternommen. An ergänztem jüngeren, durch einen Sammler konfektioniertem Band mit Tragenadel.

Trotz „Restaurierung“ ein sehr ausdrucksstarkes, viel getragenes Stück der Befreiungskriege!

Das Eiserne Kreuz wurde durch König Friedrich Wilhelm III. am 10. März 1813 in drei Klassen – Eisernes Kreuz II. Klasse, Eisernes Kreuz I. Klasse, Großkreuz des Eisernen Kreuzes – als Kriegs-Ehrenzeichen für „Verdienst, welches in dem jetzt ausbrechenden Kriege entweder im wirklichen Kampf mit dem Feinde, oder außerdem, im Felde oder daheim, jedoch in Beziehung auf diesen großen Kampf um Freiheit und Selbständigkeit erworben wird“, gestiftet. Die Einteilung der Klassen nebst ihrer Trageweise scheint hierbei an die damaligen Stufen der Französischen Ehrenlegion angelehnt. Wie bei dieser sollten, nach dem ausdrücklichen Willen des Königs, die beiden unteren Stufen ohne Ansehen von Person und Herkunft an jeden Mann verliehen werden, der sich dessen als würdig erwies. Bislang kaum beachtet wurde der Umstand, dass bereits aus der Stiftungsurkunde hervorgeht, dass „beide Klassen des Eisernen Kreuzes als ein ganz gleiches in Silber gefasstes schwarzes Kreuz von Gusseisen“ bestehen, die am Bande im Knopfloch getragen(!) werden sollen. Was gemeinhin als „Eisernes Kreuz I. Klasse“ bezeichnet wird, ist bei der Stiftung 1813 lediglich eine Zusatzdekoration, die „die der zweiten Klasse sonst ganz gleiche der ersten Klasse kenntlich machen“ solle.

Literatur: Wernitz, Frank. Das Eiserne Kreuz 1813 – 1870 – 1914. Geschichte und Bedeutung einer Auszeichnung. Wien 2013. Vgl. Band 1, S. 49–227 und Band 2, S. 11–38.

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