Preußen, Eisernes Kreuz 1813, Reduktion

Königreich Preußen, Eisernes Kreuz 1813, verliehen 1813 bis 1818 und 1834 bis 1839/40.

Privat beschaffte Reduktion (sog. „Prinzengröße“), etwa 34 mm x 34 mm, mit gegossenem, nicht abgestuftem Eisenkern in Silberzarge, an lediglich rückseitig angelöteter Ringöse mit großem, geschlossenem Bandring. In der Ringöse französische Importpunze „ET“. Bei Wernitz, Band 2, S. 40–45, werden mehrere ganz ähnliche Exemplare abgebildet.

Der Gusskern ohne Bruchstellen, jedoch die Schwärzung teilweise vergangen oder verblasst. Die Zarge an der Riffelung tragebedingt etwas bestoßen und wohl in jüngerer Zeit geputzt. Insgesamt ordentliche, getragene Erhaltung. Ohne Band.

Original der 1830er- oder 1840er-Jahren, und keine der zahllosen modernen Nachahmungen, die fertigungsidentisch(!) auch als 1870er-, 1914er- und sogar 1939er-Kreuze auftauchen.

Ex Bene Merenti, Kornwestheim, 23. Auktion vom 6. März 2020.

Das Eiserne Kreuz wurde durch König Friedrich Wilhelm III. am 10. März 1813 in drei Klassen – Eisernes Kreuz II. Klasse, Eisernes Kreuz I. Klasse, Großkreuz des Eisernen Kreuzes – als Kriegs-Ehrenzeichen für „Verdienst, welches in dem jetzt ausbrechenden Kriege entweder im wirklichen Kampf mit dem Feinde, oder außerdem, im Felde oder daheim, jedoch in Beziehung auf diesen großen Kampf um Freiheit und Selbständigkeit erworben wird“, gestiftet. Die Einteilung der Klassen nebst ihrer Trageweise scheint hierbei an die damaligen Stufen der Französischen Ehrenlegion angelehnt. Wie bei dieser sollten, nach dem ausdrücklichen Willen des Königs, die beiden unteren Stufen ohne Ansehen von Person und Herkunft an jeden Mann verliehen werden, der sich dessen als würdig erwies. Bislang kaum beachtet wurde der Umstand, dass bereits aus der Stiftungsurkunde hervorgeht, dass „beide Klassen des Eisernen Kreuzes als ein ganz gleiches in Silber gefasstes schwarzes Kreuz von Gusseisen“ bestehen, die am Bande im Knopfloch getragen(!) werden sollen. Was gemeinhin als „Eisernes Kreuz I. Klasse“ bezeichnet wird, ist bei der Stiftung 1813 lediglich eine Zusatzdekoration, die „die der zweiten Klasse sonst ganz gleiche der ersten Klasse kenntlich machen“ solle.

Literatur: Wernitz, Frank. Das Eiserne Kreuz 1813 – 1870 – 1914. Geschichte und Bedeutung einer Auszeichnung. Wien 2013. Vgl. Band 1, S. 49–227, v. a. S. 164 und Band 2, S. 39–46.

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