Königreich Preußen, Kriegerverdienstmedaille, verliehen 1835 bis 1918.
Probemäßiges Exemplar des zweiten, wohl ab etwa 1873 geprägten Modells mit dem Monogramm König Wilhelm I., wie es bis zum Ende der Monarchie und somit der Verleihungen 1918 vergeben wurde. Silber, an angelöteter Ringöse mit Bandring.
Gute bis sehr gute, wohl ungetragene Erhaltung, mit einer feinen Patina. An etwa 10 cm langem, vernähtem Band in der korrekten, 25 mm schmalen Ausgabe.
Dazu das mit schwarzem Papier bezogene Verleihungsetui aus Fertigung der Firma H. F. Schwartz, Berlin, innen mit schwarzer Samteinlage und ebenfalls schwarzer Seidenverkleidung im Deckel, die inneren Kanten mit goldenen Zierleisten beklebt.
Das Etui mit merklichen Alters- und Gebrauchsspuren, bestoßen und am Scharnier gerissen, die goldenen Zierleisten berieben und teilweise gelöst.
Mit dem – wenngleich etwas „abgenudelten“ – Etui nur selten zu finden!
Wie die Roter-Adler-Orden-Medaille und die Kronen-Orden-Medaille stand auch die 1835 eingeführte Kriegerverdienstmedaille außerhalb des offiziellen Auszeichnungssystems Preußens. Ihre Vergabe fiel nicht in die Zuständigkeit der Generalordenskommission, Urkunden wurden regelmäßig nicht ausgestellt, die Vergaben nicht publiziert. Ab 1888 wurde sie an Soldaten, die bereits an einem Feldzug teilgenommen hatten, am schwarz-weißen Band verliehen, andernfalls am weiß-schwarzen. Von den Vergaben an Schwarze in den Kolonien abgesehen, wurde sie erst im Weltkrieg zu einer tatsächlichen Tapferkeits- bzw. Kriegsauszeichnung und wurde an die Mannschafts- und Unteroffiziersgrade der verbündeten Mächte verliehen, denen man das Eiserne Kreuz nicht zugestehen wollte.