Königreich Preußen, Kriegs-Denkmünze 1815 für Kämpfer, verliehen ab 1815.
Miniatur, etwa 17 mm, für ein Miniatur-Barett oder ähnliches. Bronze geprägt, an parallel mitgeprägter und gelochter kleiner Öse, durch diese ein weiteres, offenes Ringchen. Im Gegensatz zu den Medaillen süddeutscher Staaten tauchen Miniaturen dieser eigentlich häufigeren Kriegsdenkmünze nur sporadisch auf; scheinbar war das Tragen von Miniaturmedaillen im Königreich Preußen zu dieser Zeit wenig verbreitet.
Gute, etwas getragene Erhaltung mit mehreren tatsächlich kaum störenden Randfehlern, außerdem stellenweise fleckig patiniert. An recht farbfrischem, knapp 10 cm langem Miniaturband, auch dieses mit leichten Alters- bzw. Gebrauchsspuren.
Verhältnismäßig wirklich selten zu finden, und mit dem Originalband besonders reizvoll!
König Friedrich Wilhelm III. stiftete die Kriegsdenkmünzen für die Befreiungskriege bereits am Heiligen Abend 1813, insoweit spontan und improvisiert, als dass das genaue Aussehen der Medaillen oder Bänder noch nicht feststand. Die Gestaltung der Medaillen wurde wohl erst Mitte 1814 realisiert, nachdem der zweite Sohn des Königs, der spätere König und Kaiser Wilhelm I., im März 1814 das Band unter Verwendung schwarzen und weißen Papieres sowie eines orangen Streifens seiner SAO-Schärpe entwarf. Die Medaillen für „1813“, „1813 – 1814“ und „1814“ wurden dann Mitte 1814 in Paris geprägt, wobei die Ausführung der Vorderseite nicht den Beifall des Königs fand. Trotzdem wurden diese Medaillen, preußischer Sparsamkeit entsprechend, verausgabt und die fehlerhafte Interpretation des Entwurfs erst bei der zweiten, in Berlin geprägten Serie angepasst, weswegen es die nachgestiftete Medaille für 1815 nur in der Ausführung mit den „geraden“ Kreuzarmenden gibt.
Literatur: Sauerwald, Peter: Die Kriegsdenkmünzen von 1813 bis 1815 für Kämpfer und ihre zeitliche Zuordnung. In: Orden-Militaria-Magazin Nr. 98 (2001), S. 30–31.