Königreich Preußen, Luisenorden, Kreuz der II. Abteilung, I. Klasse mit Jahreszahl 1866, verliehen 1867 und, als ausnahmsweise Nachverleihungen, 1870 und 1912.
Silber, die Medaillons separat gefertigt und aufgelegt. Die Kreuzarmflächen schwarz, die Medaillons opak blau emailliert, die Jahreszahl des Rückseitenmedaillons feinst nachgraviert. An parallel angelöteter Ringöse mit ovalem Sprungring.
An großer, hübsch konfektionierter Damenschleife, deren Tragenadel jedoch fehlt. Das Kreuz in guter, kaum getragener und wohl völlig unbeschädigter Erhaltung, das Band ebenso.
Ex Bene Merenti, Kornwestheim, 17. Auktion vom 24. März 2018, dort irrtümlich unter den „Sammleranfertigungen“ eingeordnet. Zuvor ex Andreas Thies e. K., Kirchheim unter Teck, 60. Auktion vom 17./18. Juni 2016.
Der „Louisen-Ordens“ wurde durch König Friedrich Wilhelms III. am 10. März 1814 zur Erinnerung an seine bereits 1810 verstorbene Gattin in ursprünglich einer Klasse, einem goldenen Kreuz, gestiftet. König Friedrich Wilhelm IV. erneuerte die Stiftung am 15. Juli 1850. Mit Urkunde vom 10. Oktober 1865 reorganisierte Wilhelm I. den Orden, indem er ihn in zwei Abteilungen aufteilte, deren erste aus den bisherigen goldenen Kreuzen bestand und deren zweite in zwei Klassen mit silbernen Kreuzen zerfiel. Von dem Kreuz der II. Abteilung, I. Klasse, mit der Jahreszahl 1866 sind insgesamt 90 Verleihungen nachweisbar.
Literatur: Sauerwald, Peter. Der Luisenorden, Zweite Abteilung mit den Jahreszahlen 1864, 1865 und 1866. In: Orden und Ehrenzeichen. Das Magazin für Sammler und Forscher. Heft 17 vom Februar 2002. S. 15–19.